04.12.2014

Adventkalender V. Türchen


Weihnachtsschmuck





Markt und Straßen stehn verlassen, 
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
tausend Kindlein stehn und schaun,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heilges Schauern!
wie so weit und still die Welt.

Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigts wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit.

                                                                               Josef von Eichnedorff, 1788-1857





Die Wohnung in dieser dunklen Jahreszeit adventlich zu schmücken hebt die Stimmung enorm. Auch wenn manches, was da so angeboten wird, recht kommerziell ist, so finden sich doch immer wieder kleine Schmuckstücke. Besonders schön war in meiner Kinderzeit, wenn es mit dem selbst gebundenen Adventskranz losging und der Christbaumschmuck auch selbst gebastelt wurde. Jeden Sonntag haben wir dann die Kerzen am Adventskranz ganz feierlich angezündet und Lieder dazu gesungen. Wie dankbar erinnere ich mich an diese schöne Zeit.

Ein paar Impressionen aus meinem Reich























Adventkalender IV. Türchen



Heilige Barbara

4. Dezember







Heute ist der Tag der Heiligen Barbara. Sie hat im vierten Jahrhundert als Tochter eines reichen Kaufmanns in Nikomedien, in Kleinasien, gelebt und 306 unter Maximinius Daja den Märtyrertod erlitten, weil sie zum Christentum übergetreten war und ihren neuen Glauben nicht ablegen wollte.
Verehrt wird sie als Schutzheilige der Bergleute, wohl weil sie in ihren Verfolgungen durch einen Felsen entkam, auch als Patronin der Artillerie, und sie wird schliesslich als Helferin in Todesgefahr und Todesnöten verehrt.
Man feiert ihr Andenken am 4. Dezember seit dem 12. Jahrhundert. Der Legende nach blieb sie auf dem Weg ins Gefängnis an einem Zweig hängen, stellte diesen dann ins Wasser und am Tag ihrer Enthauptung begann der Zweig zu blühen. 
Man holt deshalb am  4. Dezember Zweige vom Kirschbaum und von der Weichsel ins Haus, legt sie über Nacht in lauwarmes Wasser und stellt sie dann in einen Krug mit Wasser. In der Wärme schwellen dann die Knospen, besonders wenn man darauf achtet, dass jeden dritten Tag das Wasser gewechselt wird. An Weihnachten brechen dann die Blüten hervor, die an den Spross Jesse erinnern sollen.

Eine nette Sitte im Brauchtum ist es jedem Zweig den Namen eines infrage kommenden Bräutigams zuzuweisen und welcher Zweig zuerst blüht, ist dann ein wichtiges Zeichen. Eigentlich schade, dass diese beseelten Sitten zunehmend verschwinden, regt es doch die Fantasie und das Innenleben an.
In den Ostkirchen feiert man diesen Tag am 17. Dezember. Die Heilige Barbara zählt zu den 14 Nothelfern. Ihr Attribut ist der dreifenstrige Turm, der auf die Wehr- und Standhaftigkeit im Glauben hinweisen soll. Zusammen mit Katharina von Alexandrien und Margareta von Antiochia, die um die gleiche Zeit ihr Märtyrertum erlitten haben, gelten diese Heilgen als Schützerinnen des Wehr-, Nähr- und Lehrstandes.






Das Rezept ist gerade richtig für den 4. Dezember, da auch diese Plätzchen einige Zeit lagern sollten.

Engelsaugen




120 g Mehl
75 g Butter
1 Eigelb
35 g Puderzucker
1 Tl Vanillezucker
abgeriebene Schale einer halben Zitrone
eine Prise Salz

Füllung:
säuerliche Marmelade

Aus den Zutaten einen Mürbteig zubereiten und diesen für 1 Stunde in den Kühlschrank legen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und aus dem Teig kleine Kugeln formen. Mit einem Kochlöffel kleine Vertiefungen eindrücken und mit Marmelade befüllen. Die Marmelade füllt man am besten in einen kleinen Spritzbeutel, so lässt sie sich gezielter in den Teig verteilen.

Die Engelsaugen bei 200° ca. 15 Minuten backen.  Sie sollen jedoch nur leicht bräunen, es empfiehlt sich daher, das Backrohr im Auge zu behalten.
Ausgekühlt werden die Plätzchen mit Puderzucker bestreut und wer besonders dekorier freudig ist, kann die Unterseite in Schokolade tauchen.
Das Rezept ist einfach, aber nach einiger Lagerzeit sehr gut.

03.12.2014

Adventkalender III. Türchen






In Weihnachtszeiten



"In Weihnachtszeiten reis´ ich gern
Und bin dem Kinderjubel fern
Und geh´ in Wald und Schnee allein.
Und manchmal, doch nicht jedes Jahr,
Trifft meine gute Stunde ein,
Daß ich von allem, was da war,
Auf einen Augenblick gesunde
Und irgendwo im Wald für eine Stunde
Der Kindheit Duft erfühle tief im Sinn
Und wieder Knabe bin"

                                                                    Hermann Hesse, 1877-1962


Gerade um diese Jahreszeit ist eine Wanderung durch den Wald, und wenn es dann auch noch geschneit hat, eine wunderbare Entspannung. Wie man auf den Bildern sieht, war das Wetter traumhaft schön, jedoch von Schnee keine Spur.
Gleich zu Beginn der Adventszeit findet sich im Wald auch allerlei Dekoratives zum Schmücken der Wohnung. 
Immergrüne Zweige haben unsere Vorfahren schon in der vorchristlichen Zeit in Haus und Hütte geholt. Das getreue Grün sollte den freundlichen Waldgeistern Zuflucht bieten. Auch sollten die immergrünen Zweige als Symbol der Lebenskraft die bösen Dämonen verscheuchen. Als besonders zauberkräftig galten die Eibe und der Buchsbaum.
Im Mittelalter wurden Häuser und Kirchen mit Zweigen bedeckt und mit Girlanden umwunden. Es war dies ein Zeichen dafür, dass Christus wie eine zarte Pflanze aufblühen und immergrün bleiben würde. Dieser Schmuck blieb dann bis Lichtmess.

Eine beliebte Dekoration ist die Mistel. Sie wird als etwas Besonderes gesehen, weil sie nicht aus der Erde hervorkommt, sondern genügsam auf einem Baum nistet. Die Pflanze ist schon den Druiden, den keltischen Zauberpriestern 300 bis 200 vor Christus, heilig gewesen. Der Römer Plinius (23/24 n. Chr. - 79 n. Chr.; er starb während des Vesuvausbruchs) berichtet in seiner Naturgeschichte als erster von den Galliern (Kelten), dass sie die Mistel hoch verehrten. Sie galten als Friedenssymbol und sollten wegen ihrer besonderen Kraft, trotz aller Winterkälte grün zu bleiben, Wunder wirken und vor allem böse Geister abwehren. 
Man trug die Mistelzweige aber auch in die Häuser der Nachbarn, und wenn sich Feinde unter einem Mistelzweig trafen, so versöhnten sie sich. Das ist der Ursprung vom Kuss unter dem Mistelzweig. In der Weihnachtszeit hängt man einen Mistelbusch über die Tür, und jedes Mädchen, das unter dem Mistelzweig steht darf geküsst werden. Na, wenn das nicht ein schöner Brauch ist?
In Zeiten des ästhetischen Verfalls, der bezüglich der Weihnachtsdekoration in allen Geschäften zu beobachten ist,  sollte man sich auch in dieser Hinsicht wieder auf die Schätze der Natur besinnen. Ausserdem ist "weniger immer mehr".





Auf dem Weg zum Kloster

Kloster St. Anton in Garmisch-Partenkirchen

Blick Richtung Zugspitze und Österreich


Himbeerrosetten




150 g weiche Butter oder Margarine
75 g Zucker
1 gehäufter Esslöffel Kakao
2-3 Eigelb (Kl.4)
150 g Mehl

Füllung:
75 g Marzipanrohmasse
25 g Himbeermarmelad
1 Essl. Himbeergeist

Fett mit Zucker und Kakao cremig rühren. Zuerst das Eigelb und dann das gesiebtes Mehl zugeben und alles zu einem Cremigen Teig vermischen. Die Masse in einen Spritzsack mit gezackter Tülle füllen und kleine Rosetten auf ein Backblech spritzen.
Im vorgeheizten Backofen bei 175° ca. 15 Minuten backen.

Für die Füllung die Zutaten cremig rühren und jeweils 2 Rosetten damit zusammensetzen. Mit Kakao leicht bestäuben.
Auch diese Nascherei sollte längere Zeit lagern, ehe man sie geniesst. Aber bis zum Fest bleibt genug Zeit.




02.12.2014

Adventkalender II. Türchen




Angelus Silesius, Engel


Denkt doch, was Einfalt ist!
Seht doch, was Einfalt kann!
Die Hirten schauen Gott
am allerersten an

Der sieht Gott nimmermehr,
nicht dort noch hier auf Erden,
der nicht ganz inniglich
begehrt, ein Hirt zu werden.
                                                               
                                                                                        Angelus Silesius (1624-1677)


Den einfachen Hirten in sich zu suchen ist bestimmt ein sinnvoller Vorsatz für die Adventszeit, die ja auch eine Fastenzeit ist. Das wissen nur mehr sehr wenige Menschen, auch unter den Christen. Es ist bestimmt schon gleich zu Beginn dieser so schönen, stimmungsvollen und besinnlichen Wochen eine gute Gelegenheit, einmal "sein Inneres zu erforschen" und ein bisschen aufzuräumen.



Natürlich darf auch ein weiters Rezept nicht fehlen. Diese Köstlichkeit wird, je länger sie lagert, immer besser.

Nougatstangen

225 g Butter oder Margarine (Zimmertemperatur)
100 g Puderzucker
Vanille-Zucker
3 Eigelb (eventuell auch 4, wenn der Teig zu fest ist)
200 g Weizenmehl
40 g Kakao
3 g Backpulver
125 g gemahlene, geröstete Haselnüsse 
Backpapier für das Blech

Das Fett schaumig rühren und nach und nach den Puderzucker, Vanille-Zucker und die Eier unterrühren. Das Mehl mit dem Backpulver und dem Kakao mischen und esslöffelweise unterrühren. Zum Schluss die Nüsse unter den Teig heben. 
Alles in einen Spritzbeutel mit nicht zu kleiner Tülle füllen und etwa 4 cm lange Stangen auf ein Backblech spritzen.
Bei 175-200 ° ca 12-15 Minuten backen.

Mit Nougatcreme, wer es lieber weniger süss will mit einer säuerlichen Marmelade (das bevorzuge ich), die Stangen zusammensetzten und die Enden in eine Schokoladenglasur tauchen.
Das ist alles auch optisch sehr schön und die Stangen schmecken nach entsprechender Lagerung einfach köstlich.


Adventkalender I.Türchen



I. Dezember



Der Name Dezember stammt von dem lateinischen Wort dezem für zehn, denn der letzte Monat unseres Jahres war bei den Römern der zehnte. Der Dezember heisst auch Christmonat, Julmonat oder Heilmond und in vorchristlicher Zeit hat er Wolfsmond geheissen, weil er, der Dezembermonat,  wie ein Wolf mit seinem Rachen hoch im Norden die Sonnen verschlingt.
Adventus bedeutet Ankunft, Ankunft des Herrn auf Erden, Ankunft der Erlösung. Es war auch der Beginn des Kirchenjahres und Fastens, das früher zu Martini (11.11.) begann.
Vielerorts wurde auch nicht getanzt, wie schön, wenn man auch heute als Einstimmung auf das Kommen des Herrn auf laute Aktivitäten verzichten würde.
Vielerorts war der Advent der Beginn der Spinnstuben, der nachbarschaftlichen abendlichen Zusammenkünfte, bei denen nicht nur gesponnen, sondern auch gestrickt, gewebt und geschnitzt wurde.In dieser Zeit sind auch die schönsten Krippen entstanden. 
Singzeit haben die Adventswochen vor allem in Österreich und im südlichen Deutschland geheissen. Es zogen nämlich vom ersten Advent bis zum Dreikönigstag die sangesfreudigen Menschen durch die Dörfer um geistliche Lieder, bei mir zu Hause heissen sie Anklöpfler Lieder, zu singen. Da muss ich jetzt wieder mein Heimatland Kärnten erwähnen. Meine Mutter, eine begnadete Sängerin, hat mir erzählt, dass sie seit ihrer Kindheit mit ihrem Vater von Haus zu Haus gezogen ist, um die Menschen mit ihren Liedern zu erfreuen. Das sind eben die sangesfreudigen Kärntner. 
Soviel als geschichtliche Einstimmung auf diese wunderschöne, sinnliche Zeit.




Der Adventkalender



Vom Adventskranz habe ich ja schon berichtet. Es fehlt nur noch die Kerzen, die Weihnachtsdüfte durch Weihrauch und Duftöle, das Plätzchen backen (das bei mir in Österreich Keks backen heisst) und das Suchen nach der inneren Ruhe und natürlich den Adventkalender hervorzuheben.
Für mich ist seit den frühesten Kindertagen der Adventkalender ganz wichtig. Auch heute noch bin ich schon ganz zeitig auf der Suche nach einem Schönen Motiv.
Seit 1908 gibt es den Adventkalender für Kinder und seit 1920 mit zu öffnenden Türen. Meine Mutter hat die Zeit auch genutzt um uns zum "Brav sein" anzuhalten, indem mein Bruder und ich jeden Tag einen roten Punkt für einen guten Tag und einen schwarzen für den weniger gelungenen bekommen haben. Na ja,wie das ausging behalte ich für mich.

So sieht der Adventkalender heuer aus



Rezept

natürlich darf beim ersten Türchen ein Plätzchenrezept nicht fehlen. Für mich ist diesbezüglich Eckart Witzigmann der Grossmeister für diese Köstlichkeiten. Eine besondere Empfehlung ist sein Buch "Feines Advents- und Weihnachtsbacken, Verlag Zabert Sandmann.


Elisenlebkuchen
50 g geschälte, gemahlene Mandeln
50 g Haselnüsse
300 g Zucker
250 g Marzipan
6 1/2 Eiweiss (190 g)
1 Prise Salz
50 g Orangeat
50 g Zitronat
60 g Mehl
4-5 g Lebkuchengewürz
2 g Hirschhornsalz
Backoblaten (5 cm Durchmesser)

Nüsse, Mandeln und 200 g Zucker mischen. Marzipan zerbröseln und mit 90 g Eiweiss verrühren. Dann mit der Nuss-Zucker-Mischung zu einem glatten Teig verarbeiten.
Das restliche Eiweiss mit dem restlichen Zucker und dem Salz zu kremigem und kompaktem Schnee schlagen. 
Orangeat und Zitronat mit einem Wiegemesser fein hacken. Mehl mit dem Lebkuchengewürz mischen und das Hirschhornsalz mit etwas Milch verrühren.
Ein Drittel des Eischnees unter die Marzipanmasse rühren. Orangeat, Zitronat, Mehlmischung und Hirschhornsalz hinzufügen zum Schluss den restlichen Eischnee unterziehen.
Die Masse in einen Spritzbeutel mit grosser Lochtülle füllen und auf die Oblaten spritzen. Dabei rundherum einen Rand belassen. Über Nacht in einem nicht zu kalten Raum antrocknen lassen.
Am nächsten Tag Backofen auf 170° vorheizen ca. 20 Minuten backen. Das kann je nach Backofen variieren!
Die Lebkuchen mit Zitronen- oder Schokoladenglasur überziehen und in Dosen aufbewahren.
Es ist wichtig, dass man die Elisenlebkuchen zeitig bäckt, damit sie ihr Aroma voll entfalten können. Ein Gedicht!

MARZIPAN
"Der zungen honigseim, des herzten marcipan", so besang der 1679 gestorbene Barocklyriker Hofmann von Hofmannswaldau  seine Liebste Amanda.
Im ausgehenden Mittelalter galt Marzipan sogar als ausgesprochenes Luxusprodukt. Der Rat der Stadt Venedig brachte im Jahre 1525 eine "Verordnung betreff Einschränkung des Luxus heraus", die streng untersagte bei Hochzeiten, privaten sowie öffentlichen Festen Marzipan zu reichen. Eine andere Quelle aus der Stadtverordnung Lübeck besagt, dass das Luxuskonfekt nur in Apotheken feilgeboten werden darf (später erhielten auch die Zuckerbäcker eine Konzession). In einer Hungersnot betete die Bevölkerung von Venedig zum Heiligen Markus, dem Schutzpatron der Stadt und als sie überraschend wieder Mehl bekamen, nannten sie das erste kleine Brot marci pane, Brot des Markus.
Die Bäckergesellen, die im Mittelalter auch Marzipanbrote herstellten, wurden Markusbrüder genannt.
Das Marzipanschweinchen für´s Neue Jahr oder Silvester erfand im 19. Jahrhundert ein Bäckergeselle aus Ulm, der sich in Lübeck niederliess und durch seine Erfindung reich und berühmt wurde.

18.11.2014

Adventkalender





Einstimmung zum Advent


Was wäre der Advent ohne den Adventskranz. Er lässt sich zurückführen auf den Ringzauber: grüne Kränze oder Kränze aus geflochtenem Stroh brachten Segen für alles was Frucht tragen soll und wehrten Unheil ab. Diesen heidnischen Kranz hat der Hamburger Johann Hinrich Wichern (1808-1881), ein Theologe, Sozialpädagoge und Begründer der inneren Mission der evangelischen Kirche sowie des Rauhen Hauses in Hamburg, zum Adventskranz erneuert. Für die erste Andacht 1838 hat er nur vier Kerzen anzünden lassen. Anfangs als Kerzenandacht nur zur Mittagszeit, wurden im Laufe der Zeit diese Andachten dann als Vigil, in der Dämmerung gefeiert. An jedem Abend wurde eine Kerze mehr angezündet, bis am Heilgen Abend alle Kerzen brannten. Für diese Kerzenfülle schuf ihm ein Architekt einen gewaltigen Kronleuchter und der Leuchter wurde dann mit Tannenzweigen geschmückt. Dies war um 1860. In den kommenden 40 Jahren verbreitete sich diese Sitte in ganz Norddeutschland und aus dem grossen Kronleuchter wurde ein Kranz aus Tannenzweigen mit vier Kerzen, für jeden Adventsonntag eine.
Das ist also die Ursprungsgeschichte dieses beliebten Kranzes.

Eine Besonderheit aus dem Werdenfelser Land in Bayern, das Paradeisl, begeistert mich ganz besonders und eigentlich gibt es für mich keine andere Form mehr des Adventskranzes. Aus vier schönen roten Äpfeln, sechs dünnen Weidenstöcken, vier roten Kerzen, einer goldfarbenen Walnuss, in die einen kleines Christkindl gelegt, mit einem roten Faden zusammengebunden und in die Mitte des Paradeisl gehängt wird, sowie Tannenzweigen kann es losgehen. Alles wird zu einer Pyramide zusammengesteckt und auf einen schönen Teller, bei mir ist das ein alter Zinnteller, gestellt. Natürlich kann man die Äpfel auch durch Holzäpfel ersetzten, da man die echten Äpfel natürlich, bedingt  durch die Raumwärme,  austauschen muss.
Vielleicht noch ein paar Anmerkungen zur Bedeutung des Paradeisl: die dreieckige Form symbolisiert die Dreieinigkeit Gottes, die vier roten Kerzen die vier Adventsonntage und die vier Evangelisten, die rote Farbe die Liebe Gottes und die Roten Äpfel erinnern an den Sündenfall von Adam und Eva. Am Heiligen Abend wird dann die Walnuss mit dem Christkind geöffnet.
Ich finde, das ist eine wirklich schöne Alternative zum mittlerweile richtig "verkitschten" Adventskranz. Mein befreundeter Diakon aus Fulpmes im Stubaital hat diese Idee mit Begeisterung in den Adventspfarrbrief aufgenommen und ein Bild- und Herrgottsschnitzer aus Fulpmes hat die Inspiration in die Tat umgesetzt.

Angeregt von diesen Bildern, lässt sich das Paradeisl ganz leicht nacharbeiten.




Weitere Adventsbräuche, Geschichten, Rezepte, allgemeine Denkwürdigkeiten werden folgen.



11.11.2014

Ausgewählte Persönlichkeiten



Alfredo Ildefonso Kardinal Schuster
18. Januar 1880 in Rom als Alfred Alois Schuster -  30. August 1954 in Venegono Inferiore, Provinz Varesa



Kardinal Schuster

war Benediktinermönch, Erzbischof von Mailand und ein Seliger der katholischen Kirche.
http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Datei:Ildefonso-schuster.jpg

Alfredo Ildefonso Kardinal Schuster war der Sohn von Johann Schuster, der von Pustertaler Eltern in Deggendorf  geboren wurde und der Anna Maria Tutzer, die vom Ritten bei Bozen stammte. 
Der Vater leitete die Schneiderei der päpstlichen Zuaven und später die Schweizergarde im Vatikan. Kardinal Schuster studierte katholische Theologie in Rom und empfing 1904 das Sakrament der Priesterweihe. Im Kloster San Paolo fuori le Mura war er von 1908-1916 Novizenmeister und ab 1916 Prior, bis er 1916 zum Abt gewählt wurde.
Von 1914 -1926 war er Generalprokurator der Benediktinerkongregation  Monte Cassino und von 1919 -1922 Präsident des Päpstlichen Orientalischen Institus. 
1929 folgte die Bischofsweihe und sogar noch vorher im selben Jahr die Aufnahme in das Kardinalskollegium. Ausserdem war Kardinal Schuster Großkreuz Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. 
Der 1957 eingeleitete Prozess für die Seligsprechung durch Kardinal Montini ( dem späteren Papst Paul VI.) führte 1996  durch Papst Johannes Paul II. zur Seligsprechung. 
Kardinal Schuster war ein herausragender Liturgiker, seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden in mehrere Sprachen übersetzt und auch als Erzbischof von Mailand führte er ein mönchhaftes Leben. Sein Leichnam ist im Dom zu Mailand beigesetzt.

Die Familien Tutzer dürfen sich rühmen diesen Seligen zu ihren Ahnen zu zählen. Da auch ich dieser Familie angehöre und nicht verschweigen möchte dem katholischen Glauben sehr zugetan zu sein, möchte ich diesen Seligen in Erinnerung rufen.






09.11.2014

Designs


Miró und Dali einmal anders




Mode,Sirod Passion,Designs,
Vom Künstler geschaffen


Mode,Design,Sirod Passion
Von der Stricknadel kopiert

Mode,Design

Mode,Design,Sirod Passion

Für diese Ergebnisse war natürlich Geduld gefordert. Getragen habe ich diese edlen Stücke sehr selten; sie sind einfach zu schade, um sie zu strapazieren.



05.11.2014

Kulinarisches




Wunderelixier Wein






" Trinke nicht länger <nur> Wassern sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen!"
So schreibt der APOSTEL PAULUS an seinen Freund Timotheus. (1Tim 5,23)


Aber auch die Heilige HILDEGARD VON BINGEN hat bezüglich des Weines in ihrem Buch über die Heilkraft der Natur "Physica" einige Rezepte und Ratschläge.

" Und wer am Stein leidet, der nehme Petersilie und füge ihr zu einem Drittel Steinbrech bei, und dies koche er in Wein und siebe es durch ein Tuch, und dies trinke er in einem Schwitzbad. 
......und dies tue er oft und es wird ihm besser gehen."
"Aber wer im Herz oder in der Milz oder in der Seite Schmerzen hat, der koche Petersilie in Wein und füge etwas Essig und genug Honig bei, und dann siebe er es durch ein Tuch, und so trinke er oft und es heilt ihn."

Cap 3-54 handelt von der Weinrebe und den heilenden Wirkungen der Rebe, den Blättern und dem Saft.
"Wenn aber ein Mensch zum Zorn oder zur Traurigkeit gereizt wird, soll er sogleich Wein am Feuer erwärmen und mit kaltem Wasser mischen, und er wird sich leichter fühlen."
"Mische Wasser immer mit etwas Wein"

Das klingt doch für einen Weinliebhaber alles gut. Meine Freunde und Musikerkollegen Konrad und seine Frau Ning-Ching, nicht nur begnadete Oboenspieler, sondern auch exzellente Weinkenner, finden das bestimmt auch überzeugend. Die Abende bei ihnen dauern, sobald  es um das Thema Wein geht, sehr, sehr lange. 
Was gibt es entspannenderes als geistreiche Gespräche, gutes Essen und ein erlesener Tropfen Wein?

Die geschichtlichen Datierungen bezüglich des Weinanbaus und Weinhandels sind auch ganz schön beeindruckend. 6000 v. Chr. wurde die Weinrebe in Kaukasien und Mesopotamien angebaut. In der Frühen Bronzezeit II-III 3050-2300 v. Chr. werden bei Arad im Negev Öl und Wein in die Städte verkauft.
In der Eisenzeit II C 720-586 v. Chr. heisst  es auf einem Tontäfelchen, ebenso aus Arad, "Gib den Söldnern der jüdischen Armee drei Bath (=40 Liter) Wein und schreib den Namen des Tages dazu. Und von dem ersten Getreide sende ihnen ein Homer Mehl, um Brot für sie zu backen.".
In Gibeon werden aus derselben Zeit Traubenpressen und Gärungstanks gefunden, dazu 63 Zisternen, um Wein in Gefässen aufzubewahren (100 000 Liter). Gibeon, mit el- Dschib identifiziert, war die Stadt der Gibeoniter und ist im Alten Testament erwähnt. Sie war bis in die Spätantike Zentrum des Weinbaus.
Auch bereits in der Eisenzeit II B 925-720 v. Chr. ist belegt, dass Wein aus Trauben gewonnen wurde. Ausserdem wird in der Römischen Zeit 37 v.Chr.-324 n. Chr. zyprischer Wein nach Kanaan importiert.
50 n. Chr. wird unter Claudius mit dem Weinanbau begonnen und last but not least gibt es 100 n. Chr. in römischen Weinschenken bereits 80 Weinsorten zur Auswahl.
Der Wein war natürlich sehr hochprozentig, sodass man ihn nur verdünnt trinken bzw. geniessen konnte . Die Soldaten Alexander des Großen wunderten sich, dass die Söldner den Wein nach der Schlacht unverdünnt tranken.
Das Spannende ist natürlich die Zeit vor Christus, nach Christus nimmt das dann seinen Lauf wobei man lesen kann, dass selbst im Mittelalter die heimischen Weine sehr sauer waren und man sie deshalb gesüsst hat. Der weisse Gewürzwein hiess, entlehnt aus dem französischen, "claret", der rote, ebenfalls französisch, "sinopel". In der höfischen Dichtung werden viele verschiedene Sorten genannt. Besonders beliebt waren die schweren Südweine, vor allem der Zypernwein.
Ausserdem trank man Maulbeerwein (moraz), und Fruchtwein (lit), auch Met (mete), während das Bier als unfranzösisch galt:
"man sach da nieman trinken pier, man trank da win und claret, syropel gout und suezen met."
U. v. Türheim


Vermeer; Das Glas Wein

Literaturtipps: 
Miriam Feinberg Vamosh "Essen und Trinken in biblischer Zeit";  Patmos Verlag
Joachim Bumke "Höfische Kultur, Literatur und Kultur im hohen Mittelalter; dtv Verlag
Norman Foster "Schlemmen hinter Klostermauern" Komet Verlag
H.Juergen "Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält" Fahrenkamp Verlag
B. Michael Andressen "Barocke Tafelfreuden" Obis Verlag
H.-P. von Peschke und Werner Feldmann "Kochbuch der Renaissance" Albatros Verlag

Die Bücher habe ich alle in meinem Besitz und schon so einiges probiert. Es lohnt sich!
Ich suche weiter.


Designs



Schöne Dinge


 "Die Dinge hören auf, leer zu zu sein,  
 wenn sie jemand mit Talent malt." 
 Nicolás Gómez Dávila (1913-1994)  

 "Das Grosse kommt nicht allein durch Impulse zustande
 sondern ist eine Aneinaderkettung kleiner Dinge, 
 die zu einem Ganzen vereinigt worden sind" 
 Vincent van Gogh 



Man nehme ein paar Steine, ein paar Holzkugeln, ein bisschen  Farbe, ein paar Schachteln
und etwas Zement.








Als Geschenk sind diese Schachtel natürlich immer ein Erfolg, ich trenne mich aber von jeder einzelnen sehr schwer.





Rosenkränze zu knüpfen macht richtig Freude und ich verschenke einen solchen auch schon mal an Menschen, die dem Beten skeptische gegenüberstehen.