11.04.2016

Persönlichkeiten


Immer wieder einmal berichte ich auch von interessanten Persönlichkeiten. Heute ist es ein Maler, der Bilder schreibt.


GÜNTER LIERSCHOF


Die Texte von Günter Lierschof, geschrieben zwischen 2009 – 2015, sind entstanden, um auf Bilder gedruckt oder handschriftlich veröffentlicht zu werden. Da sich in den Jahren so viele Texte entwickelten, war es an der Zeit, sie in Büchern zusammenzufassen. Gegliedert in „Anrufe, Aufrufe, Zurufe“, in „Das Große Ganze“ und in „Hört Ihr & Sindbadleichen“ sind sie ihrem Entstehungsverlauf folgend, in einem Schuber im Eigenverlag erschienen und werden demnächst in Innsbruck, in Garmisch-Partenkirchen und in Berlin vorgestellt. Im Herbst folgen Wien und Hamburg. Dabei versteht sich Lierschof nicht als Literat, sondern als Maler, der Bilder schreibt.

Textbild, Günter Lierschof




Eine ungewöhnliche Buchpräsentation
„Der Hütehunde Sinneslehre“
 performative Texte 2009 - 2015







vorgeführt von:

Eva Müller, Paolo Baccarani - Tänzer
Luka Oberhammer, Christoph Rohrbacher - Sprecher
Doris Döbereiner –Blockflöte 



30. April 2016, 19:00 Uhr, Ferdinand Weyrerstrasse 5,  6020 Innsbruck, 

begrenzte Plätze, bitte anmelden bis 28.04.2016 - unter Tel: 0043-699-10767253
„Der Hütehunde Sinneslehre“ nummerierte Auflage zu hundert Stück
Drei Bände im Schuber mit handschriftlichem Textauszug: Euro 105, mit Zeichnung Euro 145
Einzelbände mit handschriftlichem Textauszug: Euro 35, mit Zeichnung Euro 75
guenter@lierschof.at

21.03.2016



PALMSONNTAG







Bei Matthäus heisst es:" sehr viele vom Volke breiteten ihre Kleider über den Weg, andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg..."

Es waren dies Palmen und Ölzweige, Palmen als Symbol des Siegs über den Fürsten des Todes, Ölzweige als Symbol für den Frieden.
Und weil vor allem Kinder Jesus entgegenliefen, tragen heute besonders die Kinder geschmückte Palmstecken in der Hand. In Europa sind Palmprozessionen seit dem 8. Jahrhundert bekannt. Im Mittelalter wurde bei den Prozessionen oft ein Esel mit einer Christusfigur, der sogenannte Palmesel, mitgeführt. Die liturgische Farbe ist nach dem römischen Ritus rot und bei der Lesung kommen weder Weihrauch noch Leuchter zum Einsatz. Die geweihten Zweige werden dann im Haus, im Stall oder im Garten aufgestellt, aber auch an Nachbarn und Menschen, die an der Feier nicht teilnehmen können, verschenkt. 
Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Für mich eine sehr emotionale Zeit. 
"Große Woche" hiess sie in Jerusalem schon um 400 nach Christus, der Geheimnisse wegen, die dort geschehen sind. Diese Bezeichnung ist in der römischen Kirchensprache heute noch üblich.
"Stille Woche oder heilige Woche" nennt man sie wegen der Geschehnisse um das Leiden Christi und der Erlösung der Menschheit durch seinen Tod.. Früher hiess diese Woche auch "Klage-, Reue-, oder Trauerwoche". Trauer heisst auf althochdeutsch Chara oder Kara. So ist der Name Karwoche entstanden. Lange Zeit hindurch hat man in der Karwoche keine knechtlichen Arbeiten verrichtet, es fanden keine Gerichtsverhandlungen statt, es wurden keine Schulden eingetrieben und ähnliches. Es war ebenso eine Zeit für Freilassung und Begnadigung von Gefangenen und Straffälligen. Im Alltagsleben hat dies bedeutet: kein Fest, kein Tanz, kein Schiessen und Jagen und kein Lärmen.
So war es früher, eigentlich wunderbar um in sich zu gehen und Ruhe zu finden. Möge es viele Menschen geben, die das für sich so halten.

12.03.2016

Gedanken zum Tag



GREGORIUSFEST


Gregoriusfest in Coburg
Heinrich Justus Schneider (1811-1884)




Der 12. März wird im Kirchenjahr als der  Tag des heiligen Gregorius begangen. Wie für die meisten kulturellen Bräuche der Ursprung im Kirchenjahr zu finden ist, so auch für das Gregoriusfest.
Es hat eine mehr als tausend Jahre alte Tradition und führt zurück auf Gregor I. (540-604), der als Papst Gregor der Große zu den bedeutendsten Päpsten der Kirchengeschichte und zu den vier großen Kirchenvätern der Spätantike zählt.
Papst Gregor galt als großer Kinderfreund, der sich besonders um die Bildung der Kinder bemühte weswegen er auch als Schutzpatron der Schule und Schüler gilt. An diesem Tag endete früher die „Winterschule“ -die Kinder wurden im Sommer zur Feldarbeit gebraucht- und so wurde der 12. März mit Gebäck und Zuckerwerk sowie mit Spiel und Tanz gefeiert.

Eine Besonderheit war das „Gregorisingen“. Der Schulmeister ging mit seinen Schülern von Haus zu Haus, von Gehöft zu Gehöft, um Lebensmittel zu sammeln. Oft wurde es aber auch als Wettsingen veranstaltet, bei dem an die Sänger Brotgeschenke oder Brezeln verteilt wurden. Gute Alte Zeit!
Im thüringischen und oberfränkischen Raum werden Gregori Feste heute noch gepflegt.





01.03.2016

Konzert




Wort und Musik zur Passionszeit

 Samstag, 12. März 2016, 19.30 Uhr
Alte Kirche Garmisch 


Alte Kirche Garmisch
                              



Texte und Werke von:
Hildegard von Bingen, 
Gertrud von Helfta
J.S.Bach
G.Ph. Telemann
J. Dowland

u.a.





Pater Virgil Hickl OSB, Texte
Doris Döbereiner, Blockflöte
Klaus Kämper, Violoncello
Ricarda Brose, Cembalo



27.01.2016

Ständchen für die Angebetete





Ein Ständchen für die Holde

Ständchen


Dir, Holde, tief im Schlummer,
Dir sei mein Sang geweiht!
Doch nicht soll er dich wecken
Aus Traumes Seligkeit.
Die Töne, leise schwebend
Ums Atmen deiner Brust,
Sie sollen nur geleiten
Des Schlummers süße Lust!
Stille - Stille -

Sanft träume - sanft erwache,
Und wenn dein Aug erhellt,
So finde sonnig strahlend
Noch schöner dieseWelt.
Stille - Stille -

Und ist der Sang verklungen,
Verhallet Ton und Wort,

Dann zieht in aller Stille
Der Sänger wieder fort.
Er küßt nur noch die Blumen,
Die an den Fenstern blühn,
Und nimmt mit heim im Busen
Noch heißres Liebesglühn!
Stille - Stille -

                                     Carl Spitzweg 1808-1885


Eine Hommage an die Angebetete mit meinem Instrument, der Blockflöte. Längst verklungene Worte, aber wunderschön.






06.01.2016

6. Jannuar

DREIKÖNIGSFEST




Fest der Erscheinung des Herrn, Epiphania Domini. Die Christen feiern mit diesem Fest das Offenbarwerden der Gott- und Königswürde Christi, das zweite Hochfest der Weihnachtszeit und den Tag der Taufe Christi.  Ist dies auch nicht in aller Bewusstsein, so kennt man diesen Tag als Drei-Königs-Fest, das Fest der drei Magier aus dem Morgenland, von deren Reise hinter dem Stern her das heutige Evangelium erzählt.
1136 wurden die Gebeine der Könige vom Morgenland nach Köln gebracht und diese Reliquien haben zu Dreikönigsspielen in Kirchen und Klöstern angeregt, aus denen sich im Laufe des Mittelalters das Sternsingen entwickelt hat.
Die 12. Nacht heisst Dreikönig auch, weil es die 12. Nacht nach Weihnachten ist, die letzte der Rauh- und Rauchnächte, also eine letzte Zaubernacht.
Bräuche gibt es um dieses Fest eine ganze Menge. Davon sei heute einer aus England erwähnt, wo man um das Haus zu schützen einen dunklen Kuchen aus Honigteig in Kreuzform gebacken hat. In Schottland gab es den schwarzen Kuchen, den Black Bun, der auch heute noch als Neujahrskuchen verspeist wird.


Telfth Night Cake


500 g Butter
500 g Zucker
je 1/2 Teelöffel Zimt, Ingwer, Koriander
1 Teelöffel Piment
9 Eier
500 g Mehl
1 Beutel Backpulver
6 Esslöffel Brandy
150 g gemahlene Mandeln
100 g fein gewiegtes Zitronat und Orangeat
500 g Rosinen
500 g Korinthen 
1 Prise Salz

Aus allen Zutaten einen Rührteig zubereiten, von Hand das Orangeat, Zitronat, Rosinen und Korinthen unterheben, das Salz nicht vergessen. Den Teig in eine gut gefettete grosse Springform füllen und im vorgeheizten Ofen bei 180° 1 1/2 Stunden backen.
Den Kuchen etwas auskühlen lassen, mit lauwarmer Aprikosenmarmelade bestreichen und mit Zuckerguss überziehen.
Eine Köstlichkeit, die bei längerer Lagerung immer besser schmeckt.

26.12.2015

26. Dezember 2015





Was ist also "Zeit"? 
Wenn mich niemand 
danach fragt, 
weiß ich es; 
will ich einem Fragenden 
es erklären, 
weiß ich es nicht. 
                                                                     Augustinus






Diese Blumen habe ich heute, man bedenke dem 26. Dezember, bei meinem Spaziergang entdeckt. In Anlehnung an die Gedanken von Augustinus, habe ich es als geschenkte Zeit empfunden, dass zu dieser Jahreszeit Blumen blühen. Mag es die Pessimisten zu neuen Meldungen über Klimakatastrophen animieren so finde ich , dass eben alles seine Zeit hat.



23.12.2015

Weihnachtslesung


Weihnachtslesung 

Dem Weihnachtsbaum haben sie seine Wurzeln geklaut
abgeschnitten habe sie ihm seine Ideen
und jetzt muss er ganz nackt da stehen
Schaut’s, der ist ganz verquer
ist das nicht die Höhe?
da unten ist er ganz kahl
Dem werd ich wohl
entgegen allen vernünftigen Gesetzen
unten eine Mütze aufsetzen
Aber schaut’s mal, schaut‘s doch
der hat Zweige -
wer hat heutzutage schon Zweige?
Aber er, er hat sie, diese kosmischen Raumgreifer
diese Atemeiferer, die nach all den Sternen
und den anderen glitzernden Dingen greifen
Damit diese sich in den Taschen
und in den Gläsern nicht verlieren
oder ausgetrunken werden
Seht Ihr die fliegenden Einkaufstüten aus Kairo
und den Pommes-Hut aus Genève
den sich im Föhnwind verschlingenden Schal?
Und unten
ist er immer noch kahl
welches Schandmal
Aber wir geben jetzt Kunde
von dem Zweiten im Bunde
vom Josef, wie Ihr wisst, Marias Mann
Es wird gesagt - wie peinlich –
Josef sei ein Künstler und kein Handwerker
das sei so, wird gesagt
Die Maria, die Mutter Gottes, sei Josefs Muse
sobald sie ihn küsse, wird gesagt
bekomme er seine Eingebungen
Und sie, wird gesagt
empfange dann jungfräulich ihre Jesuskinder
die Jungfräulichkeit braucht es fürs Hier
Für Biberwier, für Irkutzk und Vaduz
für die Malediven, dort driben
und den ganzen Inn entlang bis ins Schwarze Meer
Und immer noch sind nicht genug Jesuskinder da
jedes Jahr wieder bringt sie ihre Jesuskinder nieder
während Josef mit seiner Kunst - was macht der da eigentlich?
Geht sich die Logik
mit der jung erfreulichen Geburt
überhaupt noch aus?
Auf jeden Fall sind jedes Jahr
zu wenig Jesuskinder da
für alle die vielen Lait auf der Erd
Mai, und die arme Mutter Gottes
tuat sie aich nit leid
mit den vielen Kindern?
Was macht sie mit den Kindern
die sie über die vielen Jahre angesammelt hat?
aber dann kommen die Drei Heiligen Könige
Günter Lierschof;  www.lierschof.at

Sie ehren und vermehren das Kind noch mal mit dem Fernseher in alle Welt hinaus wie bei uns zu Haus – Amen  
                                                 












Wieder einmal ist es soweit und das Weihnachtsfest darf gefeiert werden. Kritisch betrachtet der Autor in seinem Text das Fest, aber wie ich finde anregend, um  über den Sinn immer wieder neu nachzudenken. 
Es bleibt meinerseits ein frohes, gesegnetes Fest zu wünschen und die Stunden zu geniessen, kommen sie doch so wie sie 2015 sind nie wieder.





18.12.2015

Weihnachtszeit


Gedanken zum 

ADVENT


Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte euch das Leben.
Das genügt, wenn man's bedenkt.
Einmal kommt auch Eure Zeit.
Morgen ist's noch nicht so weit.
Doch ihr dürft nicht traurig werden,
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden,
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.
Lauft ein bisschen durch die Straßen!
Dort gibt's Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.
Tannengrün mit Osrambirnen -
lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt's an Holz!
Stille Nacht und heilge Nacht -
Weint, wenn's geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit . . .
Ach, du liebe Weihnachtszeit!
                                                                Erich Kästner


San Damiano mit Esel, Öl auf Leinwand 2003, Privatbesitz Zillertal
Günter Lierschof



Die Worte zur Weihnachtszeit von Erich Kästner mögen zwar etwas sehr kritisch sein, hört man dies doch gerade in einer so stimmungsvollen Zeit nicht gerne, aber so weit hergeholt sind sie nicht. Da stimmt einen der liebenswürdige Esel auf dem Bild richtig froh. Ist das Bild auch nicht als weihnachtliche Szene gedacht, so lässt die Fantasie den Betrachter trotzdem das Großartige erahnen, das sich rund um den Esel ereignet hat.

Von dem Maler des Bildes, Günter Lierschof, werde ich dann an Heilig Abend, mit einem Gedicht aus seiner Feder, mehr berichten. Wer jetzt schon in seinen wirklich schönen Bildern stöbern möchte, kann das unter www.lierschof.at tun.








14.12.2015

13. Dezember


Fest der Heiligen Lucia



Heilige Lucia; Francesco del Cossa



Die Heilige Lucia stammte aus Syrakus auf Sicilien. Lucia, von Lux gleich Licht, die Leuchtende, erlitt durch ihre unerschütterliche Liebe zu Christus den Märtyrertod: sie wurde enthauptet.
Der 13. Dezember war nach dem alten Kalender mit der astronomischen Jahresberechnung noch im 15. Jahrhundert der kürzeste Tag und somit wird Lucia, als die lichtvolle Heilige an diesem Tag verehrt.
Auch Kirschzweige wurden am 13. Dezember, die Lucienzweige, geschnitten, die dann an Weihnachten erblühen sollten. Auch wird Lucienweizen in flache Tonschalen gesät, die immer feucht gehalten werden. Lucienlinsen keimen und treiben in Tellern mit Wasser oder feuchter Watte. Diese ausgetriebenen Keime werden dann in die Krippenlandschaft einbezogen und stellen die wiederkeimende Natur dar.


In Schweden, wo der Tag der Heiligen Lucia ganz besonders gefeiert wird, bereitet man den sogenannten "Glögg" zu.



1 Liter Rotwein
1 Liter Muskateller
1/4 Liter weisser Wermut
1 Esslöffel Angostura
100 g Rosinen, Schale von 2 Orangen
6 zerstossene Kardamomkörner
5 Nelken
1 Zimtstange
1 Glas Aquavit
150 g Zucker
100 g abgezogene ganze Mandeln

Rotwein, Weisswein und Wermut mit den Rosinen, Orangenschalen, den Mandeln, dem Angostura und den Gewürzen über Nacht durchziehen lassen. Am nächsten Tag erhitzen, den Zucker und den Aquavit hinzufügen und gleich geniessen.
Der Glögg erhellt in netter Runde bestimmt die dunkle, kalte Jahreszeit.