16.08.2015

Gedanken zum Tag


Auf dem Weg






Wer vom Ziel nicht weiß,

kann den Weg nicht haben,
wird im selben Kreis
all sein Leben traben,
kommt am Ende hin,
wo er hergerückt,
hat der Menge Sinn
nur noch mehr zerstückt.

                                  Christian Morgenstern 1871 - 1914






08.08.2015

Kulinarisches

Wunderelixier Wein





" Trinke nicht länger <nur> Wassern sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen!"
So schreibt der APOSTEL PAULUS an seinen Freund Timotheus. (1Tim 5,23)


Aber auch die Heilige HILDEGARD VON BINGEN hat bezüglich des Weines in ihrem Buch über die Heilkraft der Natur "Physica" einige Rezepte und Ratschläge.

" Und wer am Stein leidet, der nehme Petersilie und füge ihr zu einem Drittel Steinbrech bei, und dies koche er in Wein und siebe es durch ein Tuch, und dies trinke er in einem Schwitzbad. 
......und dies tue er oft und es wird ihm besser gehen."
"Aber wer im Herz oder in der Milz oder in der Seite Schmerzen hat, der koche Petersilie in Wein und füge etwas Essig und genug Honig bei, und dann siebe er es durch ein Tuch, und so trinke er oft und es heilt ihn."

Cap 3-54 handelt von der Weinrebe und den heilenden Wirkungen der Rebe, den Blättern und dem Saft.
"Wenn aber ein Mensch zum Zorn oder zur Traurigkeit gereizt wird, soll er sogleich Wein am Feuer erwärmen und mit kaltem Wasser mischen, und er wird sich leichter fühlen."
"Mische Wasser immer mit etwas Wein"

Das klingt doch für einen Weinliebhaber alles gut. Meine Freunde und Musikerkollegen Konrad und seine Frau Ning-Ching, nicht nur begnadete Oboenspieler, sondern auch exzellente Weinkenner, finden das bestimmt auch überzeugend. Die Abende bei ihnen dauern, sobald  es um das Thema Wein geht, sehr, sehr lange. 
Was gibt es entspannenderes als geistreiche Gespräche, gutes Essen und ein erlesener Tropfen Wein?

Die geschichtlichen Datierungen bezüglich des Weinanbaus und Weinhandels sind auch ganz schön beeindruckend. 6000 v. Chr. wurde die Weinrebe in Kaukasien und Mesopotamien angebaut. In der Frühen Bronzezeit II-III 3050-2300 v. Chr. werden bei Arad im Negev Öl und Wein in die Städte verkauft.
In der Eisenzeit II C 720-586 v. Chr. heisst  es auf einem Tontäfelchen, ebenso aus Arad, "Gib den Söldnern der jüdischen Armee drei Bath (=40 Liter) Wein und schreib den Namen des Tages dazu. Und von dem ersten Getreide sende ihnen ein Homer Mehl, um Brot für sie zu backen.".
In Gibeon werden aus derselben Zeit Traubenpressen und Gärungstanks gefunden, dazu 63 Zisternen, um Wein in Gefässen aufzubewahren (100 000 Liter). Gibeon, mit el- Dschib identifiziert, war die Stadt der Gibeoniter und ist im Alten Testament erwähnt. Sie war bis in die Spätantike Zentrum des Weinbaus.
Auch bereits in der Eisenzeit II B 925-720 v. Chr. ist belegt, dass Wein aus Trauben gewonnen wurde. Ausserdem wird in der Römischen Zeit 37 v.Chr.-324 n. Chr. zyprischer Wein nach Kanaan importiert.
50 n. Chr. wird unter Claudius mit dem Weinanbau begonnen und last but not least gibt es 100 n. Chr. in römischen Weinschenken bereits 80 Weinsorten zur Auswahl.
Der Wein war natürlich sehr hochprozentig, sodass man ihn nur verdünnt trinken bzw. geniessen konnte . Die Soldaten Alexander des Großen wunderten sich, dass die Söldner den Wein nach der Schlacht unverdünnt tranken.
Das Spannende ist natürlich die Zeit vor Christus, nach Christus nimmt das dann seinen Lauf wobei man lesen kann, dass selbst im Mittelalter die heimischen Weine sehr sauer waren und man sie deshalb gesüsst hat. Der weisse Gewürzwein hiess, entlehnt aus dem französischen, "claret", der rote, ebenfalls französisch, "sinopel". In der höfischen Dichtung werden viele verschiedene Sorten genannt. Besonders beliebt waren die schweren Südweine, vor allem der Zypernwein.
Ausserdem trank man Maulbeerwein (moraz), und Fruchtwein (lit), auch Met (mete), während das Bier als unfranzösisch galt:
"man sach da nieman trinken pier, man trank da win und claret, syropel gout und suezen met."
U. v. Türheim


Vermeer; Das Glas Wein

Literaturtipps: 
Miriam Feinberg Vamosh "Essen und Trinken in biblischer Zeit";  Patmos Verlag
Joachim Bumke "Höfische Kultur, Literatur und Kultur im hohen Mittelalter; dtv Verlag
Norman Foster "Schlemmen hinter Klostermauern" Komet Verlag
H.Juergen "Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält" Fahrenkamp Verlag
B. Michael Andressen "Barocke Tafelfreuden" Obis Verlag
H.-P. von Peschke und Werner Feldmann "Kochbuch der Renaissance" Albatros Verlag

Die Bücher habe ich alle in meinem Besitz und schon so einiges probiert. Es lohnt sich!
Ich suche weiter.

22.07.2015

Kulinarisches


Was wäre die Sachertorte ohne den "Kaffee"


Doris Döbereiner,Tutzer,Döbereiner-Tutzer
Kaffeebaum
In meinem Beitrag über die Sachertorte, in dem ich ja ausführlich über das Buch von Friedrich Torberg "Tante Jolesch" geschwärmt habe, muss ich unbedingt über die wichtige kulinarische Sache Kaffee berichten.

Doris Döbereiner, Döbereiner-Tutzer
Das Literatencafe "Griensteidl" 1896


Man geht in ein Kaffeehaus und bestellt einen Kaffee. Eigentlich nichts was einer besonderen Aufmerksamkeit wert wäre.
Nicht so jedoch in Österreich und im speziellen in Wien. Man wird bei der Bestellung nämlich gleich mit so vielen verschiedenen Zubereitungsarten konfrontiert, dass man es am liebsten aufgeben möchte.
Gleich mal vorweg: unter einer "Tasse" (Kaffee) versteht man lediglich die Untertasse, es müsste dann schon heissen eine "Schale Kaffee". Also nichts genaues mit der bundesdeutschen "Tasse Kaffee".
Es ist also wichtig zu wissen wie die Mengenbezeichnung lautet: Eine "Nussschale" ist die poetische Chiffre für das kleinste der drei gebräuchlichen Grössenmengen (bei Tante Jolesch auf Seite 414). Das mittlere Mass heisst "Piccolo" und als grösstes Mass gilt die "Teeschale", die, wenn sie tatsächlich Tee enthält, wiederum eine "Schale Tee" heisst.
Die Zubereitungsart jedoch ist so unglaublich vielseitig, dass man über die Bedienung im Kaffeehaus von einer Fachkraft sprechen muss.
Die Menge der Milch alleine ist schon eine Wissenschaft. Bei der "Melange" zu ungefähr gleichen Teilen, bei der "Schale Gold" mit einem deutlichen Übergewicht der Milch, beim "Braunen" mit einem deutlichen Übergewicht des Kaffees und beim "Kapuziner" mit einem nochmal deutlicherem.
Es geht jedoch noch weiter.
Der "Schwarze" oder "Mokka", bedarf keiner Erklärung, der "Einspänner" (ein schwarzer im Glas mit sehr viel Schlagobers), der "Mazagran" (ein durch Eiswürfel gekühlter, mit Rum versetzter Mokka). 
Hier kommen, je nach Neigung des Gastes die unzähligen Variationen, welche man bei der Bestellung mit "mehr licht" oder "mehr dunkel" angibt.
Wenn sich so manches des Gesagten auf die Vergangenheit bezieht, da es heutzutage durch die Vereinfachung auf den Espresso dieses "Kaffeehausleben" auch in Österreich nicht mehr gibt, so ist es doch empfehlenswert zu wissen, dass in Österreich die Bestellung einer "Tasse Kaffee" falsch ist und  noch gar nichts aussagt.
Mir bedarf es jedenfalls immer einer kleinen Überlegung, was ich der Bedienung als Bestellung aufgebe, wenn ich zu Hause in Österreich bin und einen Kaffee bestelle.

Eine kleine Anmerkung noch am Schluss. Johann Sebastian Bach hat sich sogar in Noten mit dem Kaffee beschäftigt, nämlich in seiner "Kaffeekantate" (1734/35). War der Kaffee seinerzeit ja wirklich noch ein Luxus, sowohl in preislicher Hinsicht, als auch in der Zubereitung. Das wäre aber eine neue Geschichte.




15.07.2015

Kulinarisches


Es ist so eine Sache mit der Sacher (Torte)

mit oder ohne Marmelade?



Schauplätze dieser Angelegenheiten in Sachen Mehlspeisen sind das Hotel Sacher und die Konditorei Demel in Wien.
Franz Sacher

Franz Sacher hat die Torte erstmals dem Fürsten Metternich serviert und da ist schon wichtig festzuhalten: nämlich ungefüllt, lediglich mit einer Schicht Marmelade unter der Schokoladenglasur.

Erst in der Glanzzeit des Hauses Sacher, im 2. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, begann man die Torte durchzuschneiden und mit Marmelade zu füllen.
Friedrich Torberg, dessen Buch "Tante Jolesch" mich zu diesem Beitrag angeregt hat, gibt dazu eine köstliche, echt wienerische Erklärung, was den damaligen  Mehlspeisenkoch wohl dazu bewogen haben könnte. Nachzulesen auf Seite 409. Dieses Buch ist äusserst unterhaltsam und humorvoll, dass ich es nur wärmstens empfehlen kann.
Das ist alles nicht uninteressant, aber auch nicht besonders spektakulär, hätte nicht in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts Eduard Sacher das Rezept an die Wiener Konditorei Demel verkauft. Natürlich die ungefüllte Variante. Und so kam es, dass es zwei "originale Sachertorten" gab, die mit und ohne Füllung, wogegen nun bezüglich des Begriffes "original ", im Sinne von "ursprünglich", die Konditorei Demel zu Felde zog.
Wie die Sache ausging? 
Das Hotel Sacher hat das alleinige Recht die Bezeichnung "original Sachertorte" mit dem runden Siegel  zu führen. Indessen die Konditorei Demel nur die Bezeichnung "Sachertorte" mit einem dreieckigen Siegel führen darf. 
Diese Sachertorte ungefüllt mit einer Schicht Marmelade unter der Schokoladenglasur gibt es also nur in der

K.u.K Hofzuckerbäckerei Ch. Demel´s Söhne in Wien, Kohlmarkt 14

Da ich leidenschaftlich gerne backe, unter anderem auch die Sachertorte, natürlich nicht das original Rezept, sondern das von Eckart Witzigmann (köstlich), hat mich das Buch von Friedrich Torberg zu diesem Thema unglaublich begeistert.
Demnächst aus derselben Ecke das Thema Kaffee und Wiener Kaffeehaus. Als Österreicherin ein spannendes Thema.



13.07.2015

Musikalisches


Musiksommer Mittenwald 2015


Virtuose Barockmusik 


Blockflöte   Doris Döbereiner
Barockoboe   Konrad Zeller
Barockcello   Klaus Kämper
Cembalo   Ricarda Brose



Barockmusik,Blockflöte


Evangelische Dreifaltigkeitskirche
Mittenwald 
Freitag, 17.7.2015
20.00 Uhr
Werke von
G.Sammartini, J.B.Loeillet, J.Ch.Schickhardt u.a.

05.07.2015

Design


Sirod Passion 




Wieder einmal ein Eintrag zum Thema Mode.


Tutzer,Mode,Kaiserin Maria Theresia,Goldenes Dachl
In Innsbruck, wo sich einst europäische Geschichte abgespielt hat, gibt es ein exklusives Stoffgeschäft mit sehr fachkundigen und netten Verkäuferinnen. Direkt beim "Goldenen Dachl" in der Altstadt. Wer dann noch genug Energie hat, denn aus der buten Stoffwelt kommt man nicht so schnell wieder raus, kann sich noch in der Hofburg die Räumlichkeiten der Kaisern Maria Theresia, die Hofkirche mit den "Schwarzen Mandern" und den wunderschönen Dom anschauen. Alles nur ein paar Minuten zu Fuss, ein Hochgenuss für Kunstliebhaber.

Ich bin verliebt in diese Stadt!

Mode,Design,Musik
Doris Döbereiner,Doris Tutzer, Venustus,Musik
Doris Tutzer, Doris Döbereiner




02.07.2015

Musikalisches



 

„Sonate per Virtuosi"

Barocke Kammermusik
Pfarrkirche St. Clemens Eschenlohe
Sonntag, 12. Juli 2015; 19.30 Uhr
 
Mit Werken von:
G.Sammartini, J.O.Y Astorga, J.B.Loeillet, J.C.Schickhardt. u.a.


Il suono barocco,Musik
"Il suono barocco"



03.06.2015

Gedanken zum Tag


Fronleichnam


Fronleichnamsprozession; Adolph Menzel 1815-1905


Das Fronleichnamsfest wird am Donnerstag nach Trinitatis (1. Sonntag nach Pfingsten) gefeiert.
Fro  bedeutet im mittelhochdeutschen vrone licham, des Herren Leib, und bezog sich auf alles Heilige und Erhabene.
Fronleichnam, lateinisch Corpus Christi, ist die geweihte und nach der Lehre der katholischen Kirche in die leibliche Gegenwart Christi verwandelte Hostie im Sakrament der Eucharistie, die bis zur Aufklärung auch in vielen Gegenden noch als Fronleichnam bezeichnet wurde. In der Liturgie heisst es das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi", regional wird es auch Prangertag oder Blutstag genannt. Als Blutstag kenne ich diesen Brauch auch aus meiner Heimat.
Das Fronleichnamsfest ist 1264 von Papst Urban IV. zur Erinnerung an die Einsetzung des allerheiligsten Altarsakraments gestiftet worden, und Thomas von Aquin schrieb die Texte für die Messe dieses neuen Festes.
Der Legende nach geht das Fest auf eine Vision der Nonnen Juliana von Lüttich (einer Augustinerchorfrau) zurück, die im Mond eine Lücke sah, welche nur durch ein Fest ausgefüllt werden konnte.
Schon Ende des Gründungsjahrhunderts veranstaltete man Prozessionen. Die Priester und und die Gemeinde wandern mindestens einmal um die Kirche herum. In den Dörfern wurden und werden an allen Ecken des Dorfes Altäre aufgestellt, Priester und die Gemeinde machen vor jedem Altar Halt, und es wird ein Stücke des Evangeliums gelesen. Das Schmücken der Altäre und Strassen mit Birkenzweigen ist weit verbreitet. Die Anwohner der Prozessionstrassen hängen dann Bilder oder gestickte Tücher mit dem Antlitz Jesu oder der Muttergottes vor ihre Fenster. Orte an Seen und Flüssen veranstalten feierliche Seeprozessionen.
Dies ist ein wunderschöner Brauch, ich mag ihn sehr.



01.06.2015

Design

 Boutique Jazz Band


Boutique Jazz Band Peschiera



Heute mal ein Eintrag zum Thema Mode. 

Das ultimative Modegeschäft in der Via Rocca, 14 Peschiera del Garda wird von meinem Freund Gastone und seiner Frau Luciana geführt. Gastone ist ein unglaublich kreativer Modedesigner. Er entwirft ausser den ausgefallenen Kleidungsstücken auch Schuhe. Ausserdem gibt es dort die schicksten Kleider, Tücher und Lederjacken zu kaufen.
Aber Vorsicht, in Turnschuhen oder Sandalen bekommt man keinen Zutritt! Wie gesagt, eben ein aussergewöhnlicher Designer.
Geöffnet 364 Tage im Jahr, ausser dem 25. Dezember.



Mode, Boutique Jazz Band

Boutique Jazz Band Peschiera

Boutique Jazz Band Peschiera

Boutique Jazz Band Peschiera

14.05.2015

Design


Sirod Passion
ein Modelabel mit Charme


Heute mal ein Beitrag zum Thema

 Haute Couture
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Weitere Designs werden folgen.




Mode,Design,Sirod Passion

Sirod Passion