15.07.2015

Kulinarisches


Es ist so eine Sache mit der Sacher (Torte)

mit oder ohne Marmelade?



Schauplätze dieser Angelegenheiten in Sachen Mehlspeisen sind das Hotel Sacher und die Konditorei Demel in Wien.
Franz Sacher

Franz Sacher hat die Torte erstmals dem Fürsten Metternich serviert und da ist schon wichtig festzuhalten: nämlich ungefüllt, lediglich mit einer Schicht Marmelade unter der Schokoladenglasur.

Erst in der Glanzzeit des Hauses Sacher, im 2. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, begann man die Torte durchzuschneiden und mit Marmelade zu füllen.
Friedrich Torberg, dessen Buch "Tante Jolesch" mich zu diesem Beitrag angeregt hat, gibt dazu eine köstliche, echt wienerische Erklärung, was den damaligen  Mehlspeisenkoch wohl dazu bewogen haben könnte. Nachzulesen auf Seite 409. Dieses Buch ist äusserst unterhaltsam und humorvoll, dass ich es nur wärmstens empfehlen kann.
Das ist alles nicht uninteressant, aber auch nicht besonders spektakulär, hätte nicht in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts Eduard Sacher das Rezept an die Wiener Konditorei Demel verkauft. Natürlich die ungefüllte Variante. Und so kam es, dass es zwei "originale Sachertorten" gab, die mit und ohne Füllung, wogegen nun bezüglich des Begriffes "original ", im Sinne von "ursprünglich", die Konditorei Demel zu Felde zog.
Wie die Sache ausging? 
Das Hotel Sacher hat das alleinige Recht die Bezeichnung "original Sachertorte" mit dem runden Siegel  zu führen. Indessen die Konditorei Demel nur die Bezeichnung "Sachertorte" mit einem dreieckigen Siegel führen darf. 
Diese Sachertorte ungefüllt mit einer Schicht Marmelade unter der Schokoladenglasur gibt es also nur in der

K.u.K Hofzuckerbäckerei Ch. Demel´s Söhne in Wien, Kohlmarkt 14

Da ich leidenschaftlich gerne backe, unter anderem auch die Sachertorte, natürlich nicht das original Rezept, sondern das von Eckart Witzigmann (köstlich), hat mich das Buch von Friedrich Torberg zu diesem Thema unglaublich begeistert.
Demnächst aus derselben Ecke das Thema Kaffee und Wiener Kaffeehaus. Als Österreicherin ein spannendes Thema.



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