08.05.2015

Gedanken zum Tag



Teresa von Avila


Teresa von Avila,Mut,Liebe
Peter Paul Rubens 1577-1640



"Mut,
mehr oder weniger zu leiden,
hängt immer vom 
Mass der Liebe ab."


Teresa von Avila (1515-1582), war eine Karmelitin und Mystikerin. In der katholischen Kirche wird sie als Kirchenlehrerin verehrt.
Teresas Lehre ist das "innere Beten" und wie sie es später ausgedrückt hat, als "verweilen bei einem Freund".  Faszinierend ist für mich ihr Buch "Wohnen in der inneren Burg", ein Kleinod für jeden, der auf der Suche ist!
Die Liebe ist für uns heute eine grosse Herausforderung, angesichts der unbeschreiblichen Ereignisse. Auf dem Kongress Weltkirche habe ich Zeugnisse von Geistlichen, Bischöfen und Kardinälen aus aller Welt gehört, die einen nur beschämend zurücklassen. Die Liebe der verfolgten Christen zu ihrem Leben mit Gott ist für einen Menschen der westlichen Welt, in der alles ja so gut gelingt, übermenschlich. Ich bin dieser Heiligen sehr dankbar, dass ich sie kenne und mir dadurch ein Mass an Liebe besser gelingt, wenn auch viel zu gering.




03.05.2015

Gedanken zum Tag



Liebe,

Gediehen im Morast dieser Zeit,
Ganz leise, fast einsam
Wie gut, dass das Ende so weit.
Ruhe - 
Nur kurz, doch sie beginnt mich zu umschlingen;
Bedenken verblassen,
Das Glück ist bereit zu beginnen.




Gedichte

26.04.2015

Kulinarisches


SPARGEL



Zu Beginn der Spargelsaison möchte ich einige interessante Anmerkungen, die ich in meinen Büchern über die Raritäten der Kochkunst gefunden habe, erzählen. Wer sich für das Kulinarische interessiert, findet gerade in den Rezeptsammlungen über das Kochen im Mittelalter, Renaissance und Barock, die es mittlerweile zum Glück zu Hauf gibt, ganz ausgezeichnete Anregungen.

Bereits 2500 vor Chr. sind auf ägyptischen Grabfresken Abbildungen zu erkennen die, wenn auch nicht gewiss, gebündeltem Spargel ähnlich sehen.  450 v. Chr. weiss man, dass die Griechen wilden Spargel sammelten um ihn als Arzneimittel zu verwendeten.  100 v. Chr. begannen dann die Römer dieses wunderbare Gemüse zu züchten, das sie im Gegensatz zu den Griechen auch gegessen haben.
900 nach Christus haben auch die Benediktiner, gleich den Griechen  450 v. Chr., im Kloster zu St. Gallen den Spargel zu Heilzwecken angebaut. 1565 n.Chr. ist belegt, dass man im Stuttgarter Lustgarten den Spargel kultiviert hat. 1650 kommt dann am Hof Ludwig XIV. der Spargel in Mode. Möglicherweise wurde hier auch die Bechamelsosse, “ La Varenne“, von Pierre La Varenne (1615-1678) erstmals kreiert. In seinem Kochbuch „Le cuisine francois“  veröffentlicht er eine Sauce, die der Sauce Hollandaise sehr ähnlich ist.

Hier nun das Rezept der Sauce „LA VARENNE“ aus meinem „Kochbuch der Renaissance“ von
Hans- Peter von Peschke und Werner Feldmann. Albatros Verlag.
Das Kochbuch ist eine sinnliche Rarität für begeisterte Köche/innen.

30 g Butter
½ Teelöffel Zucker
1 Eigelb
½ Teelöffel Salz
1 ½ Tl Zitronensaft, oder guten Essig
1 Msp. Muskatnuss

Im Wasserbad etwas Butter schmelzen und mit dem Eigelb, dem Salz,
dem Essig oder Zitronensaft und dem Muskat verrühren. Nach und nach die restliche Butter unter ständigem Rühren zufügen. Die Sauce darf keinesfalls kochen. Zum gekochten Spargel reichen.

Natürlich kennt man heute die ganze Palette an Saucen in der modernen Küche, dass dieses Rezept jedoch aus der Renaissancezeit stammt, begeistert mich.


23.04.2015

Gedanken zum Tag


Ein stilles Plätzchen


Der Frühling zeigt sich gerade von seiner schönsten Seite. Glücklich derjenige, welcher sich die Zeit für einen Augenblick der Ruhe und Entspannung gönnt.
Eine Autorin, die ich gerade wegen ihrer Gedichte seit vielen Jahren sehr schätzte, möchte ich hier zu Wort kommen lassen.


"Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?
Da blüht und grünt es weit und breit im goldnen Sonnenschein.
Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
Das Bächlein rauscht zu Tal
Es grünt die Saat, es blinkt der See 
Im Frühlingssonnenstrahl.
Die Lärchen singen überall,
Die Amsel schlägt im Wald!
Nun kommt die liebe Nachtigall
Und auch der Kuckuck bald.
Nun jauchzet alles weit und breit,
Da stimmen froh wir ein:
Der Frühling ist die schönste Zeit!
Was kann wohl schöner sein?"

                                                                     Annette von Droste - Hülshoff ( 1797-1848)

Der Text beschreibt, wenn auch für unsere heutige Zeit etwas manieriert, wunderbar die Stimmung des Frühlings, wenn man beim Lesen des Textes in sich hineinhört.





















Diese Prachtexemplar von "es war einmal ein ruhiges Plätzchen zum Entspannen" habe ich beim Pilze sammeln letztes Jahr entdeckt.

09.04.2015

Musikalisches





Benefizkonzert des Kiwanisclubs
Neumarkt am Wallersee
Freitag, 17. April 2015; 19.30 Uhr
Grosser Kapitelsaal Stift Mattsee
„Sonate Concertante“



Konzerte
Beatrice Rentsch-Traversflöte, Doris Döbereiner-Blockflöte, Yoshi Tominaga-Barockfagott,
Ricarda Brose-Cembalo


Heute mal ein musikalischer Hinweis. Super Musik, vor allem auch von "il prete rosso". Seine Musik: immer wieder einfach super, immer wieder eine Herausforderung, immer wieder eine unglaubliche Spielfreude.


08.04.2015

Sonnengesang des Heiligen Franziskus

"Lobet und preiset den Herrn
und sagt ihm Dank und dient ihm
mit großer Demut "

"Laudate et benedicte mi signore,
et rengratiate et serviateli
cun grande humilitate "
                            9. Strophe


Mit dieser letzten Strophe dieses so wunderbaren Textes ist die Betrachtung über die neun Strophen des Sonnengesanges abgeschlossen. Wenn man bedenkt, dass dieser Text im 13. Jahrhundert verfasst wurde und auch heute noch in jeder einzelnen Strophe  die Probleme der heutigen Zeit anspricht, so stellt sich die Frage, inwieweit sich der Mensch in seinem Wesen weiterentwickelt hat. Es beschränkt sich dies wohl weitgehend auf den technischen und materialistischen Sektor.
Demut zeigt sich besonders im Annehmen dessen was man alles nicht kann, was man alles nicht hat, was einem alles nicht in Erfüllung geht. Demut, eine Tugend, die oft nur sehr schwer zu erfüllen ist.


Sonnengesang, Franziskus


".........Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie weder säen noch ernten noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie....!
Matthäus 6,26


04.04.2015

Gedanken zum Tag



Ostern



Frei von Tod und Banden

Vom Grabe ist der Herr erstanden
und grüßet, die da sein.
Und wir sind frei von Tod und Banden
und von der Sünde Moder rein.

Ich soll mich freun an diesem Tage.
Ich freue mich, mein Jesu Christ.
Und wenn im Aug' ich Tränen trage,
du weißt doch, daß es Freude ist.
                                            
                                     Annette von Droste-Hülshoff (1797 - 1848), 
                                            eigentlich Anna Elisabeth Freiin von Droste zu Hülshoff



Einsammeln der Ostergeschenke


Osterbräuche gibt es ja so viele, dass man sie gar nicht alle aufzählen kann. Aber der Brauch, auf den ich beim Lesen in meinen Büchern über Feste und Bräuche zum Osterfest gestossen bin, hat mich an meine Kindheit erinnert und zugleich rührende Gefühle geweckt. Neue Kleider gehörten früher auch zum Osterfest. Mein Vater ist mit meinem Bruder und mir jedes Jahr vor Ostern in die Stadt gefahren und wir wurden "neu eingekleidet". Was für eine festliche Bedeutung hat das Osterfest so für uns Kinder bekommen. Schade, dass das heute nicht mehr Brauch ist, ich hatte das auch schon vergessen. 
So war es dann auch üblich, dass man mit dem neuen Gewand zu den Taufpaten ging, um die Patengeschenke, den "Godlpack", die es in meiner Gegend auch heute noch zu Ostern gibt, abzuholen.

FELICEM PASCHAM, FROHE OSTERN!




30.03.2015

Karwoche


Sonnengesang

des Heiligen Franziskus

"Gelobt seist du, mein  Herr,
durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein lebender Mensch entrinnen.
Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben.
Selig jene, die sich in deinem Willen finden,
denn der zweite Tod wir ihnen kein Leid antun".

Laudato si, mi signore,
per sora nostra morte corporale,
da la quale nulla homo vivente po skappare.
Guai a quelle, ki morrano ne le peccata mortali:
beati quelli ke trovara ne le tue snctissime voluntati,
ka la morte secunda nol farra male.


Passend zur Karwoche die 8. Strophe aus dem Sonnengesang des Heiligen Franziskus.
Dass der Tod nicht ein endgültiges Ende, sondern Auferstehung bedeutet, wird uns diese Woche wieder von Neuem bewusst gemacht. Die Verdrängung des Todes gehört wohl auch irgenwie zum Überleben, aber glücklich diejenigen, welche sich nicht dem Atheismus hingeben und die Gnade der Erkenntnis durch diese wundervolle Botschaft erfahren dürfen.

In diesem Sinne noch ein mir sehr wertvolles Gedicht von Friedrich Hölderlin.

Einstmals und Jetzt

"In jüngeren Jahren war ich des Morgens froh,
Des Abends weint ich; jetzt, da ich älter bin,
Beginn ich zweifelnd meine Tag, doch
Heilig und heiter ist mir sein Ende".



21.03.2015

Gedanken zum Tag


Sonnengesang

des Heiligen Franziskus



"Gelobt seist du, mein Herr,
durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Drangsal.
Selig jene, die solches ertragen in Frieden,
denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt."

"Laudato si, mi signore,
per quelli ke perdonano per lo tue amore,
et sostengo infirmitate et tribulatione.
Beati quelli ke ´l sosterrano in pace,
ka da te, altissimo, sirano invoronati."
                                                                                      8. Strophe

Sonnengesang, Franziskus, Heiliger

Besonders schön ist der italienische Text, auch wenn man kein italienisch beherrscht, denn die Sprachmelodie ist von besonderer Eleganz.
Der Textinhalt berührt mich zu tiefst. Wie viele Menschen ertragen Krankheit und Drangsal mit schier übermenschlicher Kraft. Franziskus schreibt von "um deiner Liebe willen" . Das Vertrauen um diese Liebe von Gott lässt die bedrängten Menschen in den Krisengebieten, wo Christen regelrecht niedergemetzelt werden, ihr Leiden ertragen. Von so vielen Berichten der dortigen Geistlichen weiss ich, dass gerade dieses Leid die Menschen nicht zum Aufgeben zwingt. "Denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt". Das glauben diese gequälten Menschen aus reiner Seele und das lässt einen nur beschämt zurück. Was müssen wir tun, damit die materialistische westliche Welt aufwacht?
Die Texte aus dem Sonnengesang des Heiligen Franziskus passen so wunderbar in die Fastenzeit. Es geht eigentlich nicht mehr nur  um den Verzicht auf irgendwelche irdischen Bedürfnisse, sondern viel wichtiger ist es ein geistiges Fasten, also Besinnen, zu üben.
In der Freude auf die Auferstehung des Herrn, die uns bald geschenkt wird, denke ich an diese vielen leidgeprüften Menschen.







17.03.2015

Gedanken zum Tag


Sonnengesang

des Heiligen Franziskus

"Gelobt seist du, mein Herr
durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns ernährt und lenkt
und vielfältige Früchte hervorbringt
und bunte Blumen und Kräuter."


"Laudato si, mi signore,
per sora nostra matre terra,
la quale ne sustenta et governa,
et produce diversi fructi
con coloriti flori et herbe."

                                                               7. Strophe


Passend zur Jahreszeit, dem Frühling, da man sich sehnt nach den bunten Blumen und dem grün der Landschaft, ist dieser Text genau richtig für einige Gedanke zum Tag. Gerade durch die Botschaften, die uns aus aller Welt täglich erreichen, in der die Menschen mittlerweile extrem unter Hungersnot und Verfolgung leiden, bekommt die Dankbarkeit an die Mutter Erde für die Früchte eine ganz besondere Dimension. Bewusst immer wieder auf das ein oder andere aus dem Überangebot an Nahrungsmitteln zu verzichten und den Betrag dafür zu spenden, ist notwendiger denn je. Hoffentlich bleiben die schrecklichen Nachrichten nicht ungehört.
Dem Heiligen Franziskus sei gedankt für den Impuls durch diese Strophe.

Heiliger Franziskus,Hunger,NotSonnengesang,Hunger,Not,