SPARGEL
Zu
Beginn der Spargelsaison möchte ich einige interessante Anmerkungen, die ich in
meinen Büchern über die Raritäten der Kochkunst gefunden habe, erzählen. Wer sich für
das Kulinarische interessiert, findet gerade in den Rezeptsammlungen über das Kochen im
Mittelalter, Renaissance und Barock, die es mittlerweile zum Glück zu Hauf gibt,
ganz ausgezeichnete Anregungen.
Bereits
2500 vor Chr. sind auf ägyptischen Grabfresken Abbildungen zu erkennen die,
wenn auch nicht gewiss, gebündeltem Spargel ähnlich sehen. 450 v. Chr. weiss man, dass die Griechen
wilden Spargel sammelten um ihn als Arzneimittel zu verwendeten. 100 v. Chr. begannen dann die Römer dieses
wunderbare Gemüse zu züchten, das sie im Gegensatz zu den Griechen auch
gegessen haben.
900
nach Christus haben auch die Benediktiner, gleich den Griechen 450 v. Chr., im Kloster zu St. Gallen den Spargel
zu Heilzwecken angebaut. 1565 n.Chr. ist belegt, dass man im Stuttgarter Lustgarten
den Spargel kultiviert hat. 1650 kommt dann am Hof Ludwig XIV. der Spargel in
Mode. Möglicherweise wurde hier auch die Bechamelsosse, “ La Varenne“, von
Pierre La Varenne (1615-1678) erstmals kreiert. In seinem
Kochbuch „Le cuisine francois“ veröffentlicht er eine Sauce, die der Sauce Hollandaise sehr ähnlich ist.
Hier
nun das Rezept der Sauce „LA VARENNE“ aus meinem „Kochbuch der Renaissance“ von
Hans-
Peter von Peschke und Werner Feldmann. Albatros Verlag.
Das
Kochbuch ist eine sinnliche Rarität für begeisterte Köche/innen.
30
g Butter
½
Teelöffel Zucker
1
Eigelb
½
Teelöffel Salz
1
½ Tl Zitronensaft, oder guten Essig
1
Msp. Muskatnuss
Im
Wasserbad etwas Butter schmelzen und mit dem Eigelb, dem Salz,
Natürlich
kennt man heute die ganze Palette an Saucen in der modernen Küche, dass dieses
Rezept jedoch aus der Renaissancezeit stammt, begeistert mich.
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