06.02.2015

Gedanken zum Tag


Laudato si

Sonnengesang
des Franz von Assisi

"Gelobt seist du, mein Herr,
mit all deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne;
er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn.
Und schön ist er und strahlend im Glanz,
dein Sinnbild, o Höchster."

Laudato si, mi signore,
cun tucte le tue creature,
specialmente messor lo frate sole;
lo qual´e iorno, et allumini noi per loi.
Et ellu e bellu e radiante cun grande splendore,
de te, altissimo, porta significatione.

                                                                                                   2. Strophe




Im Italienischen, wie im Lateinischen ist die Sonnen männlich (il sole) und der Mond weiblich (la luna). Der Text ist somit nicht dem deutschen Gebrauch angepasst. 
Wie wichtig die Sonne ist, fühlt man ganz besonders in der kalten Jahreszeit. Aber nicht nur die Sonne, die den Laib erwärmt, sondern auch die Sonne, die die Seele erhellt ist mit dem Text gemeint. Es ist dies ein Anstoss, die "innere Betrachtung" zu üben, von der so viele Heilige, wie zum Beispiel Hildegard von Bingen oder Teresa von Avila, berichten.

Passende, wunderbare Worte der Teresa von Avila dazu.

"Wenn wir von der Seele sprechen, sollten wir immer den Begriff von Fülle, Weite und Größe damit verbinden. Das ist keineswegs übertrieben, denn die Seele vermag viel mehr zu umfassen, als wir uns vorstellen können."

"Gott will, daß der Mensch seinen Spaß hat."

Den Text in der Originalsprache zu lesen, auch wenn man kein Latein versteht, vermittelt trotzdem ein Gefühl unglaublicher Schönheit in Rhythmus und Form. Die 3. Strophe wird folgen.


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