08.12.2014

Adventkalender VIII. Türchen



Fest von Maria Empfängnis

"immaculata conceptio"


Sandro Botticelli; Verkündigung (1489/90)
Das Gemälde wurde für die Guardi Kapelle  in der Kirche von Cestello gefertigt
Seit 1872 kann man es in den Uffizien -Florenz besichtigen.
Wenn es darum geht zu diesem Thema eine Bilddarstellung auszusuchen, so kommt man richtig in Bedrängnis. Die Werke eines Lorenzo di Credi, Leonardo da Vinci, Fra Angelico, Alessio Baldovinetti , um nur die Meister zu nennen, welche dieses Thema für mich am schönsten getroffen haben (die Liste liesse sich endlos weiterführen), können aber nicht standhalten neben diesem feinsinnigen Bild von Botticelli. Die Gestik der Hände zieht den Blick des Betrachters in die Mitte und lässt einen in diesem noch leeren Raum zwischen den beiden Händen die gesamte Menschwerdung Gottes erahnen. Ein Juwel von Kunstwerk, das einen richtig zum Meditieren einlädt.


Ursprünglich war im Westen der Tag von Anselm von Canterburry um 1100, als Tag der "Empfängnis der Allerheiligsten Gottesmutter durch Anna" eingeführt. Unter Papst Sixtus IV. wurde das Fest 1744 in Rom, am 8.12., als Hochfest mit Messe gefeiert. Unter der heutigen Bezeichnung "Mariä Empfängnis" kennt man das Fest erst seit 1708, von dem damaligen Papst Celmens XI. erlassen. Papst Pius IX. hat dann am 8. Dezember  1854 das Dogma der ohne Erbsünde geborenen Gottesmutter Maria (Bulle Ineffabilis Deus) verkündet. Der Osten feiert das Fest an manchen Orten seit dem 10.-12. Jahrhundert.
Schon früh nach Gründung des Franziskanerordens (1263), hatte der heilige Bonaventura in seinem Generalkapitel zu Pisa, das Fest unter die Eigenfeste des Kapitels aufgenommen.
Die orthodoxen Kirchen feieren Mariä Empfängnis am 9. Dezember.
Soviel zur Geschichte, das ist ja auch interessant zu wissen.

Aber nun zu ein paar Bräuchen aus unserer Zeit.

Es ist nach alter Tradition der Tag, an dem die Hausfrauen beginnen, das Kleingebäck und das Früchtebrot für Weihnachten zu backen. Als letztes Weihnachtsgebäck wurde ein Schaubrot gebacken, nur aus Wasser und Mehlteig, dafür aber schön verziert.
In den Alpenländern backt man ein Fastenkind, ein Christkind als Wickelkind, das mit Zuckerguss schön verziert und in einen Kasten gelegt wurde. Man schenkt es guten Freunden und Kinder backen es für ihre Paten.

Im Norden war es Brauch, in den zwölf Nächten vor Weihnachten bis zum Dreikönigstag nicht zu backen und zu brauen.
Deshalb will ich wieder Rezepte vorstellen, diesmal gleich zwei, weil es ja bis vor den zwölf Nächten vor  Weihnachten fertig sein soll mit den Köstlichkeiten.



Ingwerringe

Teig:
100 g Mehl
25 g Speisestärke
40 g Zucker
75 g Margarine
1 Eigelb
Marzipanrohmasse:
200 g Marzipan
50 g Puderzucker
2 Eigelb
Ausserdem:
Ingwermarmelade 
(das kann auch Marillenmarmelade sein mit Ingwerpulver gewürzt)
Kuvertüre zum Verzieren

Aus den Teigzutaten einen Mürbteig zubereiten. Diesen 30 Minuten im Kühlschrank kaltstellen.
Marzipan mit dem Eigelb und dem Puderzucker cremig rühren, in einen Spritzbeutel mit Lochtülle füllen.
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsplatte 1/3 dick ausrollen und 5 cm grosse Kreise ausstechen. Auf jedes Plätzchen einen Rand mit der Marzipanmasse spritzen und die Marmelade einfüllen (das gelingt noch besser, wenn man die Marmelade vorher leicht erwärmt.
Bei 175° ca. 12 Minuten backen.
Dann kann man die Plätzchen noch mit der Kuvertüre, die man auch in einen Spritzbeutel füllt, verzieren.



Kokosschnitten


3 Eier
80 g Zucker
1 El. Vanillezucker
50 g Kokosraspel
30 g Mehl
80 g Bitterkuvertüre
3 Esslöffel Kokosnusslikör (wer es besonders edel will)
40 g zerlassene lauwarme Butter


Die Eier, Zucker und Vanillezucker im heissen Wasserbad schaumig schlagen, bis die Masse dicklich ist. Vorsicht, die Masse sollte nicht mehr als 40° haben, ein Küchenthermometer ist hilfreich. Im Wasserbad kaltschlagen. Die Kokosraspeln mit dem Mehl mischen. Die Kuvertüre zerkleinern und im Wasserbad schmelzen. Die flüssige Kuvertüre zusammen mit dem Mehlgemisch unter die Eiermasse heben. Den Likör mit der lauwarmen Butter unterheben. Das Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig darauf verteilen.

Im vorgeheizten Backrohr bei 200° ca. 15 Minuten backen.


Aus dem Gebäck 3,5 mal 2 cm grosse Stücke schneiden und diese mit dunkler Kuvertüre überziehen und mit Kokosraspeln bestreuen.

Liest sich vielleicht etwas aufwändig, aber es schmeckt nach "bitte noch mehr".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen