01.12.2015

1. Dezember



Der Adventskalender



Vom Adventskranz habe ich ja schon berichtet. Es fehllen nur noch die Kerzen, die Weihnachtsdüfte durch Weihrauch und Duftöle, das Plätzchen backen (das bei mir in Österreich Keks backen heisst) und das Suchen nach der inneren Ruhe und natürlich den Adventkalender hervorzuheben.
Für mich ist seit den frühesten Kindertagen der Adventkalender ganz wichtig. Auch heute noch bin ich schon ganz zeitig auf der Suche nach einem Schönen Motiv.


Seit 1908 gibt es den Adventskalender für Kinder und seit 1920 mit zu öffnenden Türen. Meine Mutter hat die Zeit auch genutzt um uns zum "Brav sein" anzuhalten, indem mein Bruder und ich jeden Tag einen roten Punkt für einen guten Tag und einen schwarzen für den weniger gelungenen bekommen haben. Na ja,wie das ausging behalte ich für mich.


Adventskalender von Richard Ernst Kepler "Im Lande des Christkinds"




Rezept
natürlich darf beim ersten Türchen ein Plätzchenrezept nicht fehlen. Für mich ist diesbezüglich Eckart Witzigmann der Grossmeister für diese Köstlichkeiten. Eine besondere Empfehlung ist sein Buch "Feines Advents- und Weihnachtsbacken, Verlag Zabert Sandmann.

Elisenlebkuchen
50 g geschälte, gemahlene Mandeln
50 g Haselnüsse
300 g Zucker
250 g Marzipan
6 1/2 Eiweiss (190 g)
1 Prise Salz
50 g Orangeat
50 g Zitronat
60 g Mehl
4-5 g Lebkuchengewürz
2 g Hirschhornsalz
Backoblaten (5 cm Durchmesser)

Nüsse, Mandeln und 200 g Zucker mischen. Marzipan zerbröseln und mit 90 g Eiweiss verrühren. Dann mit der Nuss-Zucker-Mischung zu einem glatten Teig verarbeiten.
Das restliche Eiweiss mit dem restlichen Zucker und dem Salz zu kremigem und kompaktem Schnee schlagen. 
Orangeat und Zitronat mit einem Wiegemesser fein hacken. Mehl mit dem Lebkuchengewürz mischen und das Hirschhornsalz mit etwas Milch verrühren.
Ein Drittel des Eischnees unter die Marzipanmasse rühren. Orangeat, Zitronat, Mehlmischung und Hirschhornsalz hinzufügen zum Schluss den restlichen Eischnee unterziehen.
Die Masse in einen Spritzbeutel mit grosser Lochtülle füllen und auf die Oblaten spritzen. Dabei rundherum einen Rand belassen. Über Nacht in einem nicht zu kalten Raum antrocknen lassen.
Am nächsten Tag Backofen auf 170° vorheizen ca. 20 Minuten backen. Das kann je nach Backofen variieren!
Die Lebkuchen mit Zitronen- oder Schokoladenglasur überziehen und in Dosen aufbewahren.
Es ist wichtig, dass man die Elisenlebkuchen zeitig bäckt, damit sie ihr Aroma voll entfalten können. Ein Gedicht!

MARZIPAN
"Der zungen honigseim, des herzten marcipan", so besang der 1679 gestorbene Barocklyriker Hofmann von Hofmannswaldau  seine Liebste Amanda.
Im ausgehenden Mittelalter galt Marzipan sogar als ausgesprochenes Luxusprodukt. Der Rat der Stadt Venedig brachte im Jahre 1525 eine "Verordnung betreff Einschränkung des Luxus heraus", die streng untersagte bei Hochzeiten, privaten sowie öffentlichen Festen Marzipan zu reichen. Eine andere Quelle aus der Stadtverordnung Lübeck besagt, dass das Luxuskonfekt nur in Apotheken feilgeboten werden darf (später erhielten auch die Zuckerbäcker eine Konzession). In einer Hungersnot betete die Bevölkerung von Venedig zum Heiligen Markus, dem Schutzpatron der Stadt und als sie überraschend wieder Mehl bekamen, nannten sie das erste kleine Brot marci pane, Brot des Markus.
Die Bäckergesellen, die im Mittelalter auch Marzipanbrote herstellten, wurden Markusbrüder genannt.
Das Marzipanschweinchen für´s Neue Jahr oder Silvester erfand im 19. Jahrhundert ein Bäckergeselle aus Ulm, der sich in Lübeck niederliess und durch seine Erfindung reich und berühmt wurde.

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