11.12.2016

Lebkuchen


Rezept


Natürlich darf im Advent ein Plätzchenrezept nicht fehlen. Für mich ist diesbezüglich Eckart Witzigmann der Grossmeister für diese Köstlichkeiten. Eine besondere Empfehlung ist sein Buch "Feines Advents- und Weihnachtsbacken, Verlag Zabert Sandmann.


Elisenlebkuchen

50 g geschälte, gemahlene Mandeln
50 g Haselnüsse
300 g Zucker
250 g Marzipan
6 1/2 Eiweiss (190 g)
1 Prise Salz
50 g Orangeat
50 g Zitronat
60 g Mehl
4-5 g Lebkuchengewürz
2 g Hirschhornsalz
Backoblaten (5 cm Durchmesser)

Nüsse, Mandeln und 200 g Zucker mischen. Marzipan zerbröseln und mit 90 g Eiweiss verrühren. Dann mit der Nuss-Zucker-Mischung zu einem glatten Teig verarbeiten.
Das restliche Eiweiss mit dem restlichen Zucker und dem Salz zu kremigem und kompaktem Schnee schlagen. 
Orangeat und Zitronat mit einem Wiegemesser fein hacken. Mehl mit dem Lebkuchengewürz mischen und das Hirschhornsalz mit etwas Milch verrühren.
Ein Drittel des Eischnees unter die Marzipanmasse rühren. Orangeat, Zitronat, Mehlmischung und Hirschhornsalz hinzufügen zum Schluss den restlichen Eischnee unterziehen.
Die Masse in einen Spritzbeutel mit grosser Lochtülle füllen und auf die Oblaten spritzen. Dabei rundherum einen Rand belassen. Über Nacht in einem nicht zu kalten Raum antrocknen lassen.
Am nächsten Tag Backofen auf 170° vorheizen ca. 20 Minuten backen. Das kann je nach Backofen variieren!
Die Lebkuchen mit Zitronen- oder Schokoladenglasur überziehen und in Dosen aufbewahren.
Es ist wichtig, dass man die Elisenlebkuchen zeitig bäckt, damit sie ihr Aroma voll entfalten können. Ein Gedicht!


Marzipan

"Der zungen honigseim, des herzten marcipan", so besang der 1679 gestorbene Barocklyriker Hofmann von Hofmannswaldau  seine Liebste Amanda.
Im ausgehenden Mittelalter galt Marzipan sogar als ausgesprochenes Luxusprodukt. Der Rat der Stadt Venedig brachte im Jahre 1525 eine "Verordnung betreff Einschränkung des Luxus heraus", die streng untersagte bei Hochzeiten, privaten sowie öffentlichen Festen Marzipan zu reichen. Eine andere Quelle aus der Stadtverordnung Lübeck besagt, dass das Luxuskonfekt nur in Apotheken feilgeboten werden darf (später erhielten auch die Zuckerbäcker eine Konzession). In einer Hungersnot betete die Bevölkerung von Venedig zum Heiligen Markus, dem Schutzpatron der Stadt und als sie überraschend wieder Mehl bekamen, nannten sie das erste kleine Brot marci pane, Brot des Markus.
Die Bäckergesellen, die im Mittelalter auch Marzipanbrote herstellten, wurden Markusbrüder genannt.
Das Marzipanschweinchen für´s Neue Jahr oder Silvester erfand im 19. Jahrhundert ein Bäckergeselle aus Ulm, der sich in Lübeck niederliess und durch seine Erfindung reich und berühmt wurde.



30.11.2016





Einstimmung zum Advent


Was wäre der Advent ohne den Adventskranz. Er lässt sich zurückführen auf den Ringzauber: grüne Kränze oder Kränze aus geflochtenem Stroh brachten Segen für alles was Frucht tragen soll und wehrten Unheil ab. Diesen heidnischen Kranz hat der Hamburger Johann Hinrich Wichern (1808-1881), ein Theologe, Sozialpädagoge und Begründer der inneren Mission der evangelischen Kirche sowie des Rauhen Hauses in Hamburg, zum Adventskranz erneuert. Für die erste Andacht 1838 hat er nur vier Kerzen anzünden lassen. Anfangs als Kerzenandacht nur zur Mittagszeit, wurden im Laufe der Zeit diese Andachten dann als Vigil, in der Dämmerung gefeiert. An jedem Abend wurde eine Kerze mehr angezündet, bis am Heilgen Abend alle Kerzen brannten. Für diese Kerzenfülle schuf ihm ein Architekt einen gewaltigen Kronleuchter und der Leuchter wurde dann mit Tannenzweigen geschmückt. Dies war um 1860. In den kommenden 40 Jahren verbreitete sich diese Sitte in ganz Norddeutschland und aus dem grossen Kronleuchter wurde ein Kranz aus Tannenzweigen mit vier Kerzen, für jeden Adventsonntag eine.
Das ist also die Ursprungsgeschichte dieses beliebten Kranzes.

Eine Besonderheit aus dem Werdenfelser Land in Bayern, das Paradeisl, begeistert mich ganz besonders und eigentlich gibt es für mich keine andere Form mehr des Adventskranzes. Aus vier schönen roten Äpfeln, sechs dünnen Weidenstöcken, vier roten Kerzen, einer goldfarbenen Walnuss, in die einen kleines Christkindl gelegt, mit einem roten Faden zusammengebunden und in die Mitte des Paradeisl gehängt wird, sowie Tannenzweigen kann es losgehen. Alles wird zu einer Pyramide zusammengesteckt und auf einen schönen Teller, bei mir ist das ein alter Zinnteller, gestellt. Natürlich kann man die Äpfel auch durch Holzäpfel ersetzten, da man die echten Äpfel natürlich, bedingt  durch die Raumwärme,  austauschen muss.
Vielleicht noch ein paar Anmerkungen zur Bedeutung des Paradeisl: die dreieckige Form symbolisiert die Dreieinigkeit Gottes, die vier roten Kerzen die vier Adventsonntage und die vier Evangelisten, die rote Farbe die Liebe Gottes und die Roten Äpfel erinnern an den Sündenfall von Adam und Eva. Am Heiligen Abend wird dann die Walnuss mit dem Christkind geöffnet.
Ich finde, das ist eine wirklich schöne Alternative zum mittlerweile richtig "verkitschten" Adventskranz. Mein befreundeter Diakon aus Fulpmes im Stubaital hat diese Idee mit Begeisterung in den Adventspfarrbrief aufgenommen und ein Bild- und Herrgottsschnitzer aus Fulpmes hat die Inspiration in die Tat umgesetzt.

Angeregt von diesen Bildern, lässt sich das Paradeisl ganz leicht nacharbeiten.








07.11.2016

Persönlichkeiten



















Freitag 25. November 2016, 19 Uhr- STUDIO LEANDER KAISER
1100 Wien, Pernerstorferg. 47

Texte aus "Der Hütehunde Sinneslehre"
von Günter Lierschof

Begrüßung: Leander Kaiser
Leseperformance: Gabriele Masuch, Peter Kieslinger, Peter Quehenberger
Voice Flute: Doris Döbereiner

 


31.10.2016

Allerheiligen


ALLERHEILIGEN

Letzte Worte 


Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mit keine Träne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ewg´er Tag!

Wo aller Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euren Schmerz will ich erflehn.

Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß´ ich euch!

                                                                           Annette von Droste- Hülshoff



Rudolph Blättler, Gemeinschaft der Heiligen mit dem Auferstandenen



Diese Gedanken, in Worte gefasst von einer meiner Lieblingsautorinnen, sind für mich von einer unglaublichen Schönheit und auch zugleich Demut.
Am heutigen Tag, den die Christen als Allerheiligen feiern, habe ich mich daran erinnert und vielleicht finde nicht nur ich dieses "Denkblatt" schön?
Entnommen aus: DAS GEISTLICHE JAHR UND RELIGIÖSE DICHTUNGEN (Annette von Droste - Hülshoff)

09.10.2016

Persönlichkeiten



DENKALARM 2 – "dünne luft" – 
Milena Meller Malerin
14. Oktober 19.00 Uhr,
styleconception.openspace 6020 Innsbruck Mentelgasse 1




DENKALARM - Kunstvermittlung - die andere - mit Günter Lierschof

06.08.2016

Gedanken zum Tag






Gedanken zum Tag


Ich bitte nicht um Glück der Erden;
nur um ein Leuchten nun und dann:
dass sichtbar deine Hände werden,
ich deine Liebe ahnen kann.
Nur in des Lebens Kümmernissen
um der Ergebung Gandengruss - 
dann wirst du schon am besten wissen, wieviel ich tragen kann und muss.

                                                                                                      Annette von Droste - Hülshoff


Der Dichterin, Annette von Droste - Hülshoff zählt, durch ihren wunderbaren Schreibstil und Umgang mit der Sprache, zu einer meiner Lieblingsdichterinnen. Das Gedicht, eigentlich ein Gebet, kann man schöner nicht verfassen. Gefunden an einem gelungenen Tag.



13.07.2016

Melante - Telemann


„Ihr ergebenster Diener Melante“



Unter diesem Pseudonym pflegte ein ganz grosser der Musikgeschichte, Georg Philipp Telemann (1681-1767), ab und an zu unterschreiben.
Neben seiner allseits bekannten grossartigen Kompositionskunst galt seine Liebe aber auch besonders den Pflanzen. 

So schreibt er in einem Brief an J.F.A.von Uffenbach 1742

„…..Ob dies (die Musik) zwar mein Acker und Pflug ist, und mir zum Hauptergetzen dienet, so habe ich ihr doch seither ein paar Jahren eine Gefehrtinn zugesellet, nemlich die Blumen-Liebe, welch beyde wechselweise mich ihrer Annehmlichkeit theilhaft machen….“
„ Ich gestehe dem nach meine Unersättlichkeit in Hyacinthen und Tulpen, meinen Geiz nach Ranunkeln und besonders Anemonen und meine Begierde nach den mehresten Zwiebelgewächsen. Ist Dero Garten in guten Sorten von dergleichen fruchtbar, < je Vous en demande qualque aumone > (so erbitte ich davon einige Almosen)


1749 schickte der Dresdner Konzertmeister Pisendel zahlreiche Pflanzen an Telemann.
So schreibt er eine „Liste der überschickten Pflantzen“ mit dem Zusatz „Wenn es beliebig so bitte um eine kleine Nachricht, wie die Sachen ankommen und ob sie auch dienlich sind, weilen ich sehr begierig danach.“
1.  Aloe Afr. folio in summitate trianf. Margaritis
2.   -      -     Serrata flore rubro
3.   -      -     Succotrina folijs punctatis in dorso
4.  -      -     Zeylanica pumila folio variegatis

5.  Cereus Peruvianus Spinosus
6.   -              -        Sexangularis
7.  Euphorbium antiquorum verum
8.  Thytim lus aizoides Afr. caule Squamante Multipl.
9.  Ficoides Afr. erecta terretifolia non nihil glanca Summitatibus foliorum Spinosis,
    spinulis instellam dispositis
10. Aloe Afr. Margaritifera Medio
11. Lazaroli Rubro

G.F.Händel übermittelte 1754 eine Auswahl exotischer Pflanzen von London nach Hamburg.
Auch viele Kompositionen Telemanns sind von seiner Liebe zur Natur beseelt. Zahlreich hat er die Vorzüge und die Schönheiten der Natur darin gepriesen.
Noch Mitte der 50-er Jahre suchte er in Briefen an Berliner Musiker wie Agricola und C.Ph.E. Bach die Verbindung mit dem damaligen Direktor des Berliner Botanischen Gartens und Professors der Botanik, J.G. Gleditsch, aufrechtzuerhalten.
So dürfte die Blumenliebe eine grosse Anreicherung seiner stillen letzten Lebensjahre gewesen sein.

Wer mehr von diesem wunderbaren Komponisten der Barockzeit, auch von seinen Sorgen und Nöten, erfahren möchte, dem sei das Buch "Telemann-Briefwechsel" sehr empfohlen.




04.07.2016

Musikalisches


Konzerte in der 
St. Nikolaus Kirche
Murnau


Gediegen in der Besetzung, leidenschaftlich in der Interpretation, virtuos in der Programmgestaltung und gespielt in einer der schönsten Kirchen im Werdenfelser Land.


Günter Lierschof


Pfarrkirche
ST. NIKOLAUS MURNAU
Samstag, 9. Juli 2016
20 Uhr

"Sonate Concertante"

Werke von 
A.Vivaldi, Y.O.y.Astorga, G.B.Bassani, B.Marcello u.a.


Doris Döbereiner - Blockflöte
Beatrice Rentsch  - Traversflöte
Yoshinori Tominaga - Barockfagott
Ricarda Brose - Cembalo

16.06.2016

Musikalisches


STIFT STAMS
BERNARDISAAL
Sonntag, 3. Juli 2016; 20 Uhr 

„Follie Italienne“



Stift Stams Tirol

Barocke Kammermusik mit Werken von
A. Vivaldi, B. Marcello, A. Corelli, A. Lotti, u.a.

Doris Döbereiner - Blockflöte
Konrad Zeller - Barockoboe
Helmut Weigl - Chitarrone
Klaus Kämper - Barockcello
Ricarda Brose - Cembalo