Blockflöte
Recorder, Flute douce, Flauto dolce
Ein Instrument, wie es schöner nicht sein könnte. Mein Instrument!
Das Mittelalter, die Renaissance, das Barock sind die Hauptepochen in der Musikgeschichte dieses so edlen Instrumentes. Eine Wiederentdeckung erlebte sie im 20. Jahrhundert, als man sie leider als "Kinderinstrument" im Musikunterricht und zu musikpädagogischen Zwecken neu hervorbrachte und ihr somit einen schlechten Dienst erwiesen hat. Ist doch in den Köpfen der Menschen die Blockflöte als Einstiegsinstrument in die Musiklaufbahn, dem dann etwas interessanteres folgt, so tief verwurzelt, dass es einen zur Verzweiflung bringen kann.
Im Mittelalter war sie als Instrument der Spielleute, die von Burg zu Burg, von Jahrmarkt zu Jahrmarkt gezogen sind, nicht wegzudenken.
Die Renaissance, als erstes von dem Kunsthistoriker Giorgio Vasari so bezeichnet, schenkt ihr eine Unmenge von Kompositionen als Consort Instrument in Tanzmusiken, sowie in Messen Motetten und Canzonen. Eine hohe Kunst des Improvisierens, also der freien Auszierung einer vorgegebenen Stimme, ist durch verschiedenste Lehrwerke ( Agricola, Ganassi,Praetorius ) bezeugt.
Ihren Höhepunkt als Soloinstrument erlebt die Blockflöte dann im Barock. An der Schwelle von Renaissance zu Frühbarock ist es kein geringerer als C. Monteverdi, um nur den wichtigsten zu nennen, der die Blockflöte vielfach einsetzt. In Italien sind es dann Corelli, Sammartini, Mancini und Vivaldi, in Deutschland Bach, Händel und Telemann, in Frankreich die beiden Loeillets, Hotteterre, Noudot und in England Purcell, die die Blockflöte zu wahren Höhenflügen heben. Die Liste liesse sich endlos weiterführen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war sie so unüblich, dass Igor Stravinsky sie für eine Art Klarinette hielt, bis sie, wie oben erwähnt, vorerst für die Hausmusik und den Elementarunterricht wieder entdeckt wurde. Im besonderen Frans Brüggen und Hans Martin Linde sind die ersten entscheidenden Schritte zu verdanken, dass die Blockflöte ihren Weg neu in das Konzertleben gefunden hat.
Heutzutage gibt es so viele exzellente Blockflötisten/innen im Konzertleben und zu meiner besonderen Freude bei den Wettbewerben wie Jugend musiziert, oder Prima la musica zu erleben, dass es die Zuhörer immer wieder zum Staunen bringt.
Namhafte zeitgenössische Komponisten der Anfangszeit wie Berio, Hindemith, Kagel, Britten, Bernstein, die man nicht unbedingt mit Blockflöte in Verbindung bringt, haben für dieses Instrument komponiert, sodass sie auch in der Neuzeit den Anschluss gefunden hat. Mittlerweile ist das Repertoire an "Neuer Musik" für Blockflöte so gross und wächst ständig, dass ein Fortbestand im Musikleben gesichert ist.
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| Doris Döbereiner und ihre Flöten |