Der Festtagsschmaus
oder von der "Mettensau"
Der Fresser
Ein Vielfraß setzte sich zu Tisch,
Man brachte ihm , wie er befahl,
den schönsten Stör, ein Riesenfisch!
Für einen Mann ein tüchtig Mahl.
Er fährt drauf los, er kaut und schmatzt;
Schon ist er fertig bis zum Kopf.
Da hält er ein, sein Magen platzt,
Man rennt zu Hilf dem armen Tropf,
man macht Klistiere ohne End-
Umsonst! Dem Kranken wird nicht besser.
Man mahnt ihn an sein Testament,
"Geliebte Freunde" sprach der Fresser,
Ich bin gefaßt. Wohlan, es sei!
Doch eilt und bringt, da es ja doch zu Ende geht,
mir schleunigst noch
Den Rest vom Fisch herbei!"
Jean de la Fontaine, 1621-1695
Diese Überlegung zum Thema "Essensgewohnheiten" passt irgendwie auch ganz gut zum weihnachtlichen Festessen. Gerade an solchen Tagen, man kann es bereits in den Geschäften beobachten, hat man den Eindruck, als ob es das ganze Jahr über recht karg zugegangen ist.
Wie schön waren doch noch die Zeiten, als es um die Weihnachtszeit erstmals wieder Orangen, Feigen und Datteln gab. Für das Weihnachtsessen durfte ich mir immer etwas Besonderes wünschen, etwas, das es das Jahr über nur sehr selten gab. Zwischen dieser Schilderung und heute liegen gerade mal dreissig Jahre und ich finde es schade, dass die Kinder heute kaum mehr solche Erinnerungen in ihr Erwachsenenleben mitnehmen, denn gerade diese Erinnerungen bereichern das spätere Leben.
Das Festtagsessen, am ersten Weihnachtsfeiertag, war noch eine Besonderheit. Übrigens gab es bei uns zu Hause wirklich erst am ersten Weihnachtsfeiertag ein von meiner Mutter ganz besonders schön und gut zubereitetes Essen. Der 23. und 24. Dezember waren noch strenge Fastentage. Erst nach der Christmette wurde dann eine Suppe mit Würsteln, wie man bei uns in Österreich sagt, gegessen.
Das Festtagsessen, am ersten Weihnachtsfeiertag, war noch eine Besonderheit. Übrigens gab es bei uns zu Hause wirklich erst am ersten Weihnachtsfeiertag ein von meiner Mutter ganz besonders schön und gut zubereitetes Essen. Der 23. und 24. Dezember waren noch strenge Fastentage. Erst nach der Christmette wurde dann eine Suppe mit Würsteln, wie man bei uns in Österreich sagt, gegessen.
Natürlich war das auch früher nicht alles so "heilig". Im 11. Jahrhundert berichtet der Kirchengeschichtsschreiber Adam von Bremen von einem Weihnachtsgelage, bei dem der Priester nicht zu Wort kommen konnte, da lauter Becherklang und Gesang alles übertönten.
In Bayern wurde eigens für das Weihnachtsfest ein Schwein geschlachtet, die sogenannte "Mettensau oder der Weihnachter". Unsere Vorfahren haben aus einem heidnischen Verständnis heraus den verschiedenen Speisen Schutz- und Zauberkräfte zugesprochen. Der Fisch zum Beispiel hatte besondere Sühnefunktionen, rogenreicher Hering sollte Geld und Glück bringen. Noch heute bringt man an Weihnachten gerne einen Karpfen auf den Tisch.
Ich darf mich auf ein schönes Essen (zwar nicht auf eine Mettensau) und ein harmonisches Zusammensein mit meiner Familie freuen und hoffe das auch für alle meine Leser.
In Bayern wurde eigens für das Weihnachtsfest ein Schwein geschlachtet, die sogenannte "Mettensau oder der Weihnachter". Unsere Vorfahren haben aus einem heidnischen Verständnis heraus den verschiedenen Speisen Schutz- und Zauberkräfte zugesprochen. Der Fisch zum Beispiel hatte besondere Sühnefunktionen, rogenreicher Hering sollte Geld und Glück bringen. Noch heute bringt man an Weihnachten gerne einen Karpfen auf den Tisch.
Ich darf mich auf ein schönes Essen (zwar nicht auf eine Mettensau) und ein harmonisches Zusammensein mit meiner Familie freuen und hoffe das auch für alle meine Leser.
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